Eine Sonderkommission untersucht eine Serie ungeklärter Todesfälle - vor allem unter hochbetagten Patienten. Mehrere Leichen wurden bereits exhumiert. Der Verdacht: Ein behandelnder Arzt könnte für einige der Todesfälle verantwortlich sein.
Deutsche Ermittler erklärten am Dienstag, dass sie den Fall eines Arztes untersuchen, der im Verdacht steht, mehrere Patienten getötet zu haben.
Die Staatsanwaltschaft und die Polizei in der norddeutschen Stadt Itzehoe erklärten in einer Pressemitteilung, dass sie "derzeit gegen einen Arzt aus dem Kreis Pinneberg wegen des Anfangsverdachts der Tötung mehrerer, meist älterer Patienten" ermitteln.
Die Ermittler prüfen nun systematisch frühere Todesfälle. Eine Sonderkommission hat bereits mehrere Obduktionen und Exhumierungen durchgeführt.
In Übereinstimmung mit den deutschen Datenschutzbestimmungen wurde in der Erklärung weder der Name des Arztes aus Pinneberg noch die Anzahl oder Identität der möglichen Opfer genannt.
"Aus ermittlungstaktischen Gründen werden derzeit keine Angaben zur Zahl der untersuchten Todesfälle gemacht", hieß es in der Erklärung.
Die gerichtsmedizinische Untersuchung und die Auswertung der Befunde werde voraussichtlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen, so die Ermittler.
In einem anderen Fall wurde ein Berliner Arzt im April bereits wegen der Tötung von 15 Palliativpatienten angeklagt.
Der Arzt gehörte zum Sterbebegleitungsteam eines Pflegedienstes. Die Ermittler erklärten, sie hätten Beweise gefunden, die ihn mit dem Tod von 15 Menschen zwischen September 2021 und Juli 2024 in Verbindung bringen.