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"Schwer angreifbare Verteidigungsknoten": Die Schweiz will 8000 alte Kriegsbunker modernisieren

DATEI - Ein Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg ist am 14. Dezember 2015 in Lanaye, Belgien, in einen Hang oberhalb der Maas eingelassen.
DATEI - Ein Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg ist am 14. Dezember 2015 in Lanaye, Belgien, in einen Hang oberhalb der Maas eingelassen. Copyright  AP Photo/Virginia Mayo, File
Copyright AP Photo/Virginia Mayo, File
Von Oman Al Yahyai
Zuerst veröffentlicht am
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Die Schweizer Armee hat Tech-Firmen, Forscher und Start-ups dazu aufgerufen, die vorhandenen Kriegsbunker, von denen manche aus dem Jahr 1886 stammen, mit innovativen und kostengünstigen Lösungen in moderne Verteidigungszentren zu verwandeln.

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Die Schweiz ist bestrebt, ihr System von Kriegsbunkern wiederzubeleben, von denen viele seit den 1990er Jahren ungenutzt sind.

Ausgelöst durch die erhöhten Sicherheitsbedenken nach Russlands Krieg in der Ukraine überdenkt das Schweizer Militär die Rolle der schätzungsweise 8.000 über das Land verteilten Bunker, von denen einige Baujahr 1886 sind, und wie sie am besten modernisiert werden können.

Ursprünglich zum Schutz strategisch wichtiger Orte wie der Gotthardbahn und der Alpenpässe errichtet, wurde das Bunkersystem zu einem wichtigen Bestandteil des Schweizer Réduits, einem Netz von Festungsanlagen zur Abwehr von Invasionen während des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Krieges.

Während viele Bunker einst mit fortschrittlichen Verteidigungssystemen zur Abwehr sowjetischer Raketenbedrohungen ausgestattet waren, ging ihre Nutzung nach dem Kalten Krieg zurück. Haushaltskürzungen und veränderte Verteidigungsprioritäten führten dazu, dass viele der Anlagen an Zivilisten verkauft wurden.

Die Käufer fanden überraschende neue Verwendungszwecke für sie, von Käsekellern und Kunstgalerien bis hin zu Datenspeicherzentren und Hotels. Einige wurden sogar in Hochsicherheitstresore für Kryptowährungen umgewandelt, wie zum Beispiel das Schweizer Fort Knox im Kanton Bern.

Im Jahr 2023 stoppte die Schweizer Armee jedoch den Verkauf dieser Bunker und prüfte stattdessen, wie sie am besten genutzt werden können. "Wir müssen das nutzen, was wir haben", sagte der Chef der Schweizer Armee, Thomas Süssli, den Schweizer Medien gegenüber.

"Die Art der militärischen Bedrohungen hat sich geändert. Die Bunker sind schlecht platziert, und die Waffen, die sie enthalten, werden nur noch zehn oder zwanzig Jahre halten", fügte er hinzu.

Für die Armee geht es darum, diese Bunker mit modernster Technologie in "schwer angreifbare Verteidigungsknoten" umzuwandeln und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Aufrüstung kosteneffizient und mit minimalem Personaleinsatz erfolgt.

Neben der Stärkung der Landesverteidigung haben einige Kantone auch zivile Unterkünfte zu Notunterkünften für Flüchtlinge umgebaut.

Laut lokalen Medien plant die Schweizerische Gesellschaft für Technologie und Armee Mitte September einen "Innovationstag", an dem weitere Details bekannt gegeben werden und die Teilnehmer ihre Ideen einbringen können. "Wir suchen nach Ideen aus allen Bereichen, nicht nur aus der Verteidigung", betonte die STA.

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