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Sicherheitsbedenken: Keine Genehmigung für Magdeburger Weihnachtsmarkt

Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg, Deutschland, auf dem am Freitagabend ein Auto in eine Menschenmenge gefahren ist, ist am Sonntagmorgen, den 22. Dezember 2024, leer.
Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg, Deutschland, auf dem am Freitagabend ein Auto in eine Menschenmenge gefahren ist, ist am Sonntagmorgen, den 22. Dezember 2024, leer. Copyright  AP Photo/Michael Probst
Copyright AP Photo/Michael Probst
Von Euronews
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Der Magdeburger Weihnachtsmarkt erhält vorerst keine Genehmigung, da es noch offene Fragen zum Sicherheitskonzept gibt.

Am gleichen Tag, an dem der Prozess gegen den Mann, der im Dezember 2024 mit einem Auto in den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast war begonnen hat, kam eine Hiobsbotschaft von Oberbürgermeisterin Simone Borris: Der Magdeburger Weihnachtsmarkt wird für dieses Jahr vorerst nicht genehmigt. Dabei war Ende Oktober schon mit dem Aufbau des Weihnachtsmarktes begonnen worden.

Der Grund: Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt hat Mängel am diesjährigen Sicherheitskonzept der Weihnachtsmarktgesellschaft festgestellt. Die Stadt sei deshalb angewiesen worden, dem Konzept nicht zuzustimmen.

Nach Einschätzung des Landesverwaltungsamt schafft der Veranstalter mit dem Weihnachtsmarkt ein potentielles Anschlagsziel.

Für Oberbürgermeisterin Borris kam das Verbot überraschend, sagte sie der Bild: "Bislang hatte uns niemand in dieser Form mitgeteilt, dass der Magdeburger Weihnachtsmarkt in diesem Jahr allein durch seinen Betrieb als unsicher eingestuft wird. Diese Aussage nehmen wir sehr ernst, da die Sicherheit oberste Priorität hat."

Veranstalter sollen für Anschläge haften

Das Amt verlangt nun Einlasskontrollen sowie zertifizierte Sperren bis 7,5 Tonnen. Auch der Jugendschutz wurde als unzureichend eingestuft.

Die Stadt hält die Kritik grundsätzlich für unbegründet, sieht sich jedoch gezwungen, sich den Vorgaben zu fügen. "Trotz gegenteiliger Rechtsauffassung werden wir vorerst keine Genehmigung erteilen", erklärte Borris.

Ein zentraler Streitpunkt ist die Frage, wer im Ernstfall die Verantwortung trägt: Die Weihnachtsmarktgesellschaft als Veranstalter sieht Polizei und Behörden zuständig, doch das Amt sieht das anders.

Die Veranstalter weisen zentrale Forderungen des Landesverwaltungsamtes zurück, darunter ein Einzäunen des Geländes - oder die pauschale Übernahme der Verantwortung für mögliche Anschläge.

Oberbürgermeisterin Borris kommentiert: "Das wäre eine Kapitulation der Stadtgesellschaft vor dem Anschlag vom 20. Dezember 2024." Sie warnt, dass andere Städte dem Beispiel folgen könnten – und Weihnachtsmärkte u.a. damit bald der Vergangenheit angehören würden.

Bei dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am Abend des 20. Dezember 2024 steuerte Taleb al-Abdulmohsen einen Pkw durch einen Rettungsweg auf den Weihnachtsmarkt und fuhr mit hoher Geschwindigkeit durch die Menschenmenge. Dabei wurden sechs Personen getötet und mindestens 323 weitere verletzt.

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