Amsterdam ist Mentorenstadt in der EU-Initiative Intelligent Cities Challenge (ICC).
In dieser Woche geht es in Business Planet um smart cities. In Amsterdam schauen wir uns an, warum die Stadt für eine bessere Zukunft auf künstliche Intelligenz und andere vernetzte Technologien setzt.
Der technologische Fortschritt verändert Städte in rasantem Tempo und verspricht, das städtische Leben nicht nur einfacher, sondern auch sauberer, grüner und sicherer zu machen. Diese Woche geht es in Business Planet um die Revolution der smart cities. In Amsterdam wird künstliche Intelligenz genutzt, um den Alltag für alle besser und reibungsloser laufen zu lassen.
Problematische Popularität
Popularität kann auch problematisch sein. Vor der Pandemie war Amsterdam ein Magnet für Touristen. Die Besucherzahlen sind zwar zuletzt aufgrund von Reisebeschränkungen zurückgegangen. Aber die Stadt hat mit der Erprobung von Technologien zur Überwachung von Menschenmengen begonnen: So will man Abstandsregeln und Hotspots in Zukunft besser kontrollieren.
Thomas van Arman, der Gründer & Direktor von Tapp wude mit der Entwicklung dieser Technologie beauftragt:
"Ich habe in den vergangenen zehn Jahren an mehreren Projekten für die Stadt mitgewirkt. Abfall-Apps oder Energie-APIs (Application Programming Interface). In diesem Fall, im vergangenen Jahr ging es um das Thema überlaufene Stadt (busyness). Amsterdam ist ein populärer und sehr voller Ort. Wie kann man in Zukunft Technologien sicher, ethisch und verantwortungsvoll einsetzen?"
Kameras und ein auf künstlicher Intelligenz basierender Algorithmus erfassen die Größe, Dichte und Richtung von Menschenmengen. Die verschlüsselten Daten werden als Heatmap dargestellt, einem Diagramm, das Daten visualisiert.
An zwei Orten, darunter das Johan-Cruyff-Fußballstadion, wird die Technologie getestet. Dabei werden sowohl die Privatsphäre als auch die Sicherheit der Menschen geschützt.
Rachel Tienkamp von der Amsterdamer Stadtverwaltung meint: "Es hilft uns als Stadtverwaltung, wenn wir wissen, wo die Menschenmassen sind. Wann ist es am vollsten und vor allem an welchen Orten. Dann können wir entsprechende Maßnahmen ergreifen. Zum Beispiel, die Leute umleiten. Dank der Daten wissen wir, was zu tun ist."
Intelligente Städte für einen grünen und digitalen Wandel in Europa
Das System, zu dem auch eine App gehört, die die Nutzer über überfüllte Stadtviertel informiert, ist nur eine von vielen intelligenten Lösungen in der niederländischen Hauptstadt. Deshalb wurde Amsterdam im Rahmen der EU-Initiative "Intelligente Städte" zu einer Mentorenstadt ernannt. Eine vom EU-Programm COSME finanzierte Initiative, die den grünen und digitalen Wandel in Europa vorantreiben soll.
Und Cornelia Dinca von Amsterdam Smart City erklärt: "Bei der 'Intelligent Cities Challenge' geht es darum, neue Technologien zu nutzen, um 136 Städte funktionaler, attraktiver und wettbewerbsfähiger zu machen. Es geht darum, voneinander zu lernen, Lösungen auszutauschen und zu verhindern, das Rad immer wieder neu zu erfinden. Es geht darum, bereits erprobte Lösungen umzusetzen." Und weiter sagt sie: "Amsterdam ist eine gewachsene Stadt, aber es gibt überall Technologie. Wir experimentieren zum Beispiel mit autonomen Booten, mit Drohnen. Uns ist wichtig, Technologie auf ethisch verantwortungsvolle Weise einzusetzen, die die Privatsphäre und die Autonomie der Menschen schützt."
Steigende Nachfrage nach intelligenten Lösungen
Entwickler gehen davon aus, dass die Nachfrage nach solchen intelligenten Lösungen erheblich steigen wird. Und es gibt geschäftliche Vorteile laut Thomas van Arman:
"Es gibt viele Möglichkeiten. Diese Probleme werden immer dringlicher, und wenn Sie ein Unternehmensentwickler, Designer oder Programmierer sind, können Sie diese Probleme aufdecken und der Stadt helfen, sie zu lösen, um eine sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Lösung für diese Probleme zu finden."