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Papierbasierte Geräte bieten eine grünere Zukunft für die Unterhaltungselektronik

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Von Elise Morton
Zuerst veröffentlicht am
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Franziska Kerber hat PAPE entwickelt, eine papierbasierte Lösung, die Kunststoffgehäuse in der Elektronik ersetzt, die Recyclingfähigkeit erhöht und ein vollständig zirkuläres Produktdesign ermöglicht.

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Jedes Jahr landen Millionen Tonnen Elektroschrott auf Deponien, vor allem, weil kleine Geräte aus Materialien hergestellt werden, die sich kaum trennen und effizient wiederverwerten lassen. 

Mit gerade einmal 24 Jahren arbeitet die österreichische Industriedesignerin Franziska Kerber daran, das zu ändern: Sie hat PAPE entwickelt, eine nachhaltige, papierbasierte Alternative zu Kunststoff und Glasfaser, die in den Gehäusen kleiner elektronischer Geräte verwendet wird.

​Für ihre Arbeit an PAPE wurde Kerber vom Europäischen Patentamt als eine der zehn Preisträgerinnen des Young Inventors Prize 2025 ausgezeichnet und zählt damit zu den sogenannten Tomorrow Shapers. 

Elektroniktransformation mit papierbasierten Komponenten

„Elektronikschrott ist der am schnellsten wachsende Abfallstrom weltweit und die meisten elektronischen Produkte können aufgrund ihrer Konzeption nicht recycelt werden“, erklärte Kerber. „Deshalb wollte ich ein Produkt schaffen, das nicht nur die Recyclingfähigkeit verbessert, sondern auch ein vollständiges Kreislaufsystem darum herum schafft.“

Im Gegensatz zu herkömmlichen Kunststoffen, die oft wertvolle Materialien in einem Gerät einfangen, ist PAPE so konzipiert, dass es sich in einem gezielten Prozess auflöst. Dadurch können Hersteller elektronische Bauteile zurückgewinnen, ohne dass ein Zerkleinern oder eine chemische Trennung erforderlich ist. PAPE besteht aus ungenutzten Papierfasern, ist langlebig und biologisch abbaubar und wurde von Grund auf mit Blick auf die Materialrückgewinnung entwickelt.

Kombination von Design und Nachhaltigkeit zur Steigerung der Recyclingfähigkeit

Kerbers Engagement für nachhaltiges Design war sowohl durch ihr familiäres Umfeld als auch durch ihre Ausbildung beeinflusst. Ihr Vater, ein Physiker und preisgekrönter Erfinder, führte sie schon in jungen Jahren in die auflösbare Elektronik ein. Während ihres Studiums des Industriedesigns an der FH Joanneum konzentrierte sie sich zunehmend auf zirkuläre Systeme und die Wiederverwendung von Materialien. Dabei wurde ihr klar, dass die Bewältigung des Elektroschrottproblems mehr erfordert als lediglich eine wiederverwertbare Komponente. 

„Selbst wenn Forscher auflösbare, wiederverwertbare Leiterplatten herstellen, ändert sich nichts, wenn der Rest des Produkts einfach wieder als Abfall endet. Das gesamte Design muss sich weiterentwickeln, sonst verschieben wir nur das Problem, anstatt es zu lösen“, sagte sie. 

Um PAPE zu entwickeln, experimentierte Kerber mit komprimierten Papierfasern und verfeinerte das Produkt durch Iterationen, bei denen Hitzebeständigkeit, Luftstrom und Haltbarkeit getestet wurden. PAPE wurde speziell für kleine Unterhaltungselektronik wie WLAN-Router und Rauchmelder entwickelt, die weit verbreitet sind, aber selten ordnungsgemäß recycelt werden. 

„Ich hoffe, dass diese Erfindung einen Punkt erreicht, an dem die Leute darüber sprechen, welchen WLAN-Router sie als nächstes kaufen sollten. Sie werden PAPE in Betracht ziehen, weil es einfach die bessere nachhaltige Option ist und ich das Design liebe“, fügte Kerber hinzu. 

Sie arbeitet jetzt mit Start-ups und Unternehmen zusammen, die wiederverwertbare PCBs entwickeln, um PAPE auf den Markt zu bringen, mit dem Ziel, die Unterhaltungselektronikindustrie zu wirklich zirkulären Lösungen zu bewegen. 

Darüber hinaus trägt Kerbers Arbeit direkt zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen bei, insbesondere zu SDG 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur) und SDG 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden). Dies unterstreicht, wie durchdachtes Design Abfall reduzieren und zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen kann. 

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