Die digitale Figur mit dem Namen Diella (übersetzt: Sonne) ist in traditioneller albanischer Tracht abgebildet. Sie arbeitet bei der Nationalen Agentur für Informationsgesellschaft als eine Art "Ministerin" für Künstliche Intelligenz. Es ist noch nicht klar, ob sie ihre derzeitige Form behält.
Albanien ist das erste Land, das eine durch künstliche Intelligenz generierte Figur zur "Ministerin" macht. Sie soll das Land "korruptionsfrei" machen.
Die digitale Assistentin heißt Diella, was so viel wie Sonne bedeutet, und berät die Menschen seit Januar bei der Navigation durch die Online-Dienste der Regierung. Am Donnerstag kündigte Albaniens Premierminister Edi Rama die digitale Ministerin in seinem Kabinett an.
"Diella ist das erste [Regierungs-]Mitglied, das nicht physisch anwesend ist, sondern virtuell durch künstliche Intelligenz geschaffen wurde", sagte Rama.
Diella werde mit allen Entscheidungen über öffentliche Ausschreibungen betraut sein und diese "zu 100 Prozent korruptionsfrei" machen, sagte er und fügte hinzu, dass "jeder öffentliche Fonds, der dem Ausschreibungsverfahren unterzogen wird, vollkommen transparent sein wird".
Die Entscheidung darüber, wer den Zuschlag bei öffentlichen Ausschreibungen erhält, werde den Ministerien in einem "schrittweisen" Prozess abgenommen, erklärte Rama. Er fügte hinzu, dass AI sicherstellen werde, dass "alle öffentlichen Ausgaben im Ausschreibungsverfahren zu 100 Prozent transparent sind".
Korruption in Albanien ist ein Knackpunkt für das Land, das bis 2030 der Europäischen Union beitreten will.
Im vergangenen Jahr belegte das Land im Korruptionsindex von Transparency International, der die Länder nach dem wahrgenommenen Grad der Korruption im öffentlichen Sektor einstuft, Platz 80 von 180 Ländern.
Es wird erwartet, dass Rama nach seiner Wiederwahl vom 11. Mai in den kommenden Tagen sein Kabinett bekannt geben wird.