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Dunkle Nächte und leere Reisepläne: Warum Schweden Reisenden zur Langeweile rät

Überfordert? Setzen Sie diesen Winter in Schweden auf Langeweile.
Überfordert? Wähle diesen Winter in Schweden die Langeweile. Copyright  Emmie Bolmstedt/imagebank.sweden.se
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Von Craig Saueurs
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Ob lange Spaziergänge oder Nächte voller Sterne: Schweden lädt Reisende ein, seliges Nichtstun zu genießen.

Zu viel Ablenkung im Leben? Schweden hat vielleicht das Gegenmittel.

Das Land lädt Reisende ein, sich in diesem Winter bewusst zu langweilen.

Mit einer neuen Kampagne ermutigt Schweden, Tempo rauszunehmen, abzuschalten und ohne festen Plan Zeit in der Natur zu verbringen. Die Jahresendkampagne von Visit Sweden stellt bewusst unaufgeregte Erlebnisse in den Vordergrund: vom Sternegucken am Feuer über Tierbeobachtung bis zum stundenlangen Warten auf einen Biss an einem zugefrorenen See.

Warum Langeweile gewollt ist

Visit Sweden will Menschen am Ende eines vollen Jahres die Erlaubnis geben, weniger zu tun.

Statt der bekannten Winteraktivitäten lenkt die Kampagne Reisende in ruhigere Ecken des Landes, wo kaum etwas um Aufmerksamkeit konkurriert.

In Sörmland locken Hütten an Waldpfaden mit beglückender Einsamkeit. Hälsingland wirbt für Digital-Detox-Aufenthalte an Orten mit spärlichem WLAN und noch weniger Ablenkungen. Und Lappland verspricht echte Entschleunigung: Rund um Kiruna und Abisko begrenzen die langen Dunkelstunden ganz von selbst, wie viel in einen Tag passt.

Feuer machen, spazieren gehen, Sterne schauen und Nordlichter beobachten: Die Kampagne präsentiert diese stillen Momente als Reiz statt als Mangel an Aktivität.

Selbst lange Fahrten auf der sogenannten Wilderness Road (Vildmarksvägen), Schwedens höchstgelegene asphaltierte Straße durch Wälder und Berge, in denen Rentiere umherstreifen, genügen für einen ganzen Tag.

Der Trend zum ruhigeren Reisen

Im Dauerstrom aus Nachrichten und Unterhaltung gewinnt Slow Travel an Bedeutung. Viele Reisende wünschen sich inzwischen etwas anderes von ihren Trips.

Natururlaube, Dark-Sky-Reisen und Ziele abseits der üblichen Route gewinnen an Zuspruch. Der Wunsch nach mehr Raum und weniger festen Plänen treibt diese Entwicklung. Der Boom von Digital-Detox-Retreats und autarken Hütten zeigt denselben Trend zu langsameren Abläufen.

Im vergangenen Jahr machte der Begriff JOMO (die Freude, etwas zu verpassen) genau jene Aktivitäten populär, die Schweden nun bewirbt.

Das kann heißen: Schneeschuhe anziehen und eine kleine Runde in Jämtland drehen oder mit Einheimischen auf einem See bei Östersund eisfischen. Dafür braucht es keine komplexe Ausrüstung, keine langen Transfers und keinen durchgetakteten Tagesplan.

Schweden ist in Europa nicht allein: Kroatien ermutigt ebenfalls dazu, stille Buchten und kleinere Küstenorte zu entdecken statt die berühmtesten Inseln zu überfüllen.

Selbst Italien, ein Land, das in mehreren beliebten Zielen mit Overtourism ringt, verfolgt an Teilen seiner Küste einen ähnlichen Ansatz: gleiche Schönheit wie in den bekannten Hotspots, aber langsam und ohne den Druck großer Menschenmengen.

In dieser Saison setzt Schweden darauf, dass die Botschaft bei müden Reisenden verfängt. Ende 2025 könnte Nichtstun schon Grund genug für eine Winterreise nach Skandinavien sein.

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