Tausende Menschen sind in Istanbul auf die Straßen gingen, um gegen die Festnahme des Bürgermeisters der Stadt, Ekrem Imamoğlu, zu demonstrieren. Imamoğlu wurde am Mittwoch wegen Korruption und terrorismusbezogener Vorwürfe festgenommen, hat jedoch jegliches Fehlverhalten bestritten und zu landesweiten Demonstrationen aufgerufen.
Trotz eines Demonstrationsverbots von Seiten der Regierung versammelten sich viele Menschen in der Nähe des Rathauses. Es kam zu Zusammenstößen, als die Polizisten Pfefferspray gegen Demonstranten und Journalisten einsetzten.
Imamoğlu, zentraler Oppositionspolitiker und aussichtsreicher Rivale von Präsident Recep Tayyip Erdoğan, wurde zusammen mit über 100 anderen festgenommen. Seine Unterstützer behaupten, die Vorwürfe seien politisch motiviert, da Erdoğans Regierungspartei bei den jüngsten Wahlen Rückschläge erlitten habe.
Die Behörden haben Straßen gesperrt und Sicherheitsmaßnahmen verschärft, aber die Demonstrationen gehen weiter. Es sind die größten Proteste in der Türkei seit über einem Jahrzehnt. Nach Angaben des Innenministeriums wurden in den vergangenen fünf Tagen mehr als tausend Menschen festgenommen.