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Unterseekabel zwischen Finnland und Estland beschädigt

Festgehaltenes Schiff
Festgehaltenes Schiff Copyright  Фото The Gulf of Finland Coast Guard (SLMV) на платформе X
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Von Irina Sheludkova
Zuerst veröffentlicht am
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Insgesamt zwei Unterseekabel sind beschädigt worden, ein verdächtiges Schiff wurde festgesetzt, aber es gibt derzeit noch keinerlei Beweise.

Am Mittwochmorgen ist in der Finnischen Bucht ein Unterseekabel zwischen Estland und Finnland beschädigt worden. Der estnische Telekommunikationsanbieter Elisa teilte mit, die Störung sei gegen fünf Uhr morgens festgestellt worden.

Wenig später setzte die finnische Küstenwache ein Schiff fest, das im Verdacht steht, den Schaden verursacht zu haben.

Nach Angaben der Zeitung Helsingin Sanomat unter Berufung auf Polizeikreise liegt das Schiff mit dem Namen "Fitburg" vor der Küste von Porkkala. Finnische Einsatzkräfte seien von einem Hubschrauber aus an Bord gegangen, zudem waren mehrere Schiffe an der Operation beteiligt. In einer offiziellen Mitteilung der Küstenwache heißt es, die Ankerkette des Schiffes sei im Wasser entdeckt worden.

Alle 14 Besatzungsmitglieder wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Die Crew besteht aus Staatsangehörigen Russlands, Georgiens, Kasachstans und Aserbaidschans. Der Polizeichef Ilkka Koskimäki sagte der Zeitung Helsingin Sanomat, man spekuliere derzeit nicht darüber, ob hinter dem Vorfall staatlicher Einfluss stecken könnte.

Daten des Dienstes Marinetraffic zufolge fährt das Schiff unter der Flagge von St. Vincent und den Grenadinen, einem kleinen Inselstaat in der Karibik. Es war am Dienstag aus St. Petersburg ausgelaufen und hatte Israel als Ziel.

Die finnische Polizei leitete ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren ein.

"Es liegen so gewichtige Anhaltspunkte für eine Straftat vor, dass die Schwelle für ein Vorermittlungsverfahren überschritten ist. Deshalb habe ich die Einleitung angeordnet", sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Jukka Rappe der Zeitung HS.

Finnlands Präsident Alexander Stubb erklärte, das Land sei auf unterschiedliche sicherheitspolitische Herausforderungen vorbereitet und reagiere bei Bedarf entsprechend.

Am Mittwoch um fünf Uhr morgens, am 31. Dezember, wurde zudem ein weiteres Kabel beschädigt. Das estnische Justiz- und Digitalministerium teilte mit, dass es dem schwedischen Telekommunikationsanbieter Arelion gehört. Beide beschädigten Kabel liegen auf der Route des festgesetzten Schiffes.

Seit Beginn der russischen Vollinvasion in der Ukraine häufen sich solche Vorfälle im Ostseeraum. NATO-Staaten haben ihre Patrouillen verstärkt, um kritische Infrastruktur vor Sabotageakten zu schützen, hinter denen Russland vermutet wird.

Bereits im vergangenen Jahr hatte ein Tanker der sogenannten russischen "Schattenflotte" die Unterwasser-Gasleitung Balticconnector sowie die Energieleitungen Estlink2 im Finnischen Meerbusen beschädigt.

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