Dramatische Bilder der Proteste in Bosnien

An diesem Freitag haben aufgebrachprte Demonstranten in der bosnischen Hauptsadt Sarajevo den Präsidentenpalast in Brand gesetzt. Augenzeugen berichten von eingeschlagenen Fensterscheiben und einer versuchten Stürmung des Gebäudes, die die Sicherheitskräfte verhindern wollten.
Auch in Tuzla, wo die Ausschreitungen drei Tage zuvor begonnen hatten, gingen Regierungsgebäude in Flammen auf.
Die Menschen machen die Politiker für die miese wirtschaftliche Lage und die hohe Arbeitslosigkeit Bosniens verantwortlich, sie werfen den Regierenden vor, seit dem Krieg von 1992 bis 1995 nie wirklich aktiv geworden zu sein.
Tatsächlich gab auch nach dem Krieg nie eine wirkliche Zusammenarbeit auf der politischen Ebene zwischen mehrheitlich muslimischen Bosniaken, vorwiegend orthodoxen Serben und mehrheitlich katholischen Kroaten. Jede Volksgruppe hat ihre eigenen Volksvertreter in den verschiedenen Institutionen.
Der Durchschnittslohn liegt bei etwa 420 Euros im Monat, die Arbeitslosigkeit bei über 44 Prozent.
Wenn dann weitere Einschnitte drohen, wie jetzt durch die Privatisierung von vier staatlichen Betrieben in Tuzla, schlägt der Frust der Bürger in Gewalt um.