Thailands Ex-Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra ist wegen Korruption angeklagt worden, außerdem wurde ihr die politische Betätigung verboten.
Die frühere thailändische Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra ist am Freitag wegen Korruption angeklagt worden. Gleichzeitig sprach die von den Militärmachthabern eingesetzte Gesetzgebende Versammlung ein fünfjähriges Verbot politischer Betätigung gegen sie aus.
Die Entscheidung gilt als schwerer Schlag der Militärmachthaber gegen die Familie Shinawatra, deren politische Basis die weniger wohlhabende Landbevölkerung ist. Die Militärmachthaber werden von der städtischen Oberschicht unterstützt.
Yingluck bezeichnete die Korruptionsvorwürfe gegen sie als politisch motiviert, das Betätigungsverbot sei eine Verletzung ihrer Grundrechte.
Obwohl Yingluck noch immer sehr beliebt ist, kam es in Bangkok zu keinen Protestkundgebungen. Die Bevölkerung hielt sich an das von den Militärmachthabern verfügte Versammlungsverbot.
“Die Reisaffäre ist unverzeihlich, denn es war korrupt und hat dem Land einen enormen Verlust eingebracht. Die Moral der thailändischen Gesellschaft ist seither verfallen, weil man sich nicht mehr an Regeln hält”, meint Bangkoker Sompong Potha.
“Ich halte das für falsch. Man beraubt jemanden seiner politischen Macht”, findet dagegen Taxifahrer Raewat Koprasert.
Unter Yinglucks Reisprogramm erhielten Reisbauern den doppelten Marktpreis. 3,5 Milliarden Euro sollen in dunklen Kanälen versickert sein.