"Keine Toleranz": Merkel besucht Flüchtlingsheim in Heidenau

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Von Euronews
"Keine Toleranz": Merkel besucht Flüchtlingsheim in Heidenau

Begleitet von Protestbekundungen hat Angela Merkel die Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Heidenau besucht, vor der es in den vergangenen Tagen zu teils gewaltsamen Protesten gekommen war. Auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz waren dabei. Während des Besuchs protestierten Heimgegner mit Buhrufen und einem Hupkonzert. Merkel sagte:

Es gibt keine Toleranz gegenüber denen, die die Würde anderer Menschen in Frage stellen.

“Wir müssen alle unsere Kraftanstrengung darauf lenken, deutlich zu machen: Es gibt keine Toleranz gegenüber denen, die die Würde anderer Menschen in Frage stellen. Es gibt keine Toleranz gegenüber denen, die nicht bereit sind zu helfen, wo rechtlich und menschlich Hilfe geboten ist.”

Die rasant zunehmende Zahl an Flüchtlingen bezeichnete die Kanzlerin als riesige Herausforderung. Bund Länder und Kommunen müssten enger zusammenarbeiten. Insgesamt 600 Asylbewerber sind in dem ehemaligen Baumarkt in Heidenau untergebracht, das ist nicht wenigen in dem 16.000-Einwohner-Ort zu viel. Einige sagen, die Regierung kümmere sich zu wenig um die Sorgen der Deutschen.

“Sie kam zu spät”, sagt ein Heidenauer und fährt fort, “und zum Zweiten haben wir in unserem Land genügend eigene Probleme zu klären. Und das ist sehr traurig. Wir haben Kinderarmut ohne Ende, und darum sollte sie sich eigentlich in erster Linie kümmern. Das, was hier passiert, dazu kann ich nichts sagen.”

Nach zunächst friedlichen Protesten gegen das Heim war die Lage am Freitagabend kurz vor Ankunft der erste Flüchtlinge eskaliert. Rechtsextreme griffen die Polizei an, 31 Beamte wurden verletzt, einer schwer. Am Sonntag waren zudem Linksextremisten vor Ort, die eine Gruppe vermeintlicher Rechtsradikaler angriffen. Wieder gab es Verletzte.

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Posted by Heidenau ist bunt on Mittwoch, 26. August 2015