Eine Entdeckung, die Theorien zur Entstehung unseres Sonnensystems in Frage stellt: In Tschuris Gaswolke wurde Sauerstoff nachgewiesen.
Die Weltraumsonde Rosetta hat auf dem Kometen “Tschuri” erneut eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Die Atmosphäre um den Himmelskörper enthält molekularen Sauerstoff. Der Nachweis gelang durch Messungen des Massenspektrometers “Resina” der Sonde. Die Rosina-Apparatur untersucht seit August 2014 die Gase des Kometen Churyumov-Gerasimenko, kurz Tschuri. Astronomen hatten Sauerstoffmoleküle bei einem Kometen bislang ausgeschlossen.
Den Forschern zufolge kam der Fund, von dem erstmals in einem Artikel der Zeitschrift “Nature” berichtet wurde, “völlig unerwartet”. Sauerstoff ist chemisch sehr reaktiv und deshalb schwer nachzuweisen. Für Überraschung sorgte demnach auch die Menge des gefundenen Sauerstoffs.
Die Messungen zeigen zudem, dass ein großer Teil des Kometenmaterials älter ist als unser Sonnensystem. Nach Angaben von Prof. Kathrin Altwegg der Universität Bern, Projektleiterin des Massenspektrometers ROSINA und Ko-Autorin der Studie, könnte die Entdeckung daher “einige theoretische Modelle über die Bildung des Sonnensystems über den Haufen werfen”.
I've detected molecular oxygen that was likely incorporated into #67P during its formation! https://t.co/Mpqe21Dt57pic.twitter.com/LOFKzp9B9K
— ESA Rosetta Mission (@ESA_Rosetta) October 28, 2015
Weiterführende Informationen und Quellen:
Die Pressemitteilung der Universität Bern
Der Artikel zum Überraschungs-Fund in Nature
Ein Artikel der Weltraumorganisation ESA zur Sauerstoff-Enttdeckung