Weiblich, jung, radikal: Europas erste Selbstmordattentäterin?

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Von Euronews
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26 Jahre, marokkanischer Abstammung, Familie im französischen Creutzwald direkt an der deutschen Grenze: Hasna Aït Boulahcen soll laut französischen

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26 Jahre, marokkanischer Abstammung, Familie im französischen Creutzwald direkt an der deutschen Grenze: Hasna Aït Boulahcen soll laut französischen Medienberichten die Frau sein, die sich als erste Selbstmordattentäterin in Frankreich, vielleicht sogar im gesamten sogenannten Westen, in den Tod gesprengt hat.

Hasna Aït Boulahcen starb demnach bei der Stürmung eines Gebäudes im Pariser Vorort Saint-Denis, als die Polizei am Mittwoch den mutmaßlichen Drahtzieher der Attentate von Paris, Abdelhamid Abaaoud, ergreifen wollte. Acht Menschen wurden an dem Tag festgenommen, Abaaoud, soviel ist inzwischen bestätigt, starb bei dem Angriff. Er ist vermutlich der Cousin Boulahcens.

Im französischen Creutzwald direkt an der deutschen Grenze, erinnern sich die Menschen noch an Boulahcen. Hier war sie öfters zu Besuch bei ihrer Familie.

“Sie lachte viel, sie liebte das Leben”, sagte eine Frau aus Creutzwald, die unerkannt bleiben will. “Sie unterhielt sich mit Nachbarn und allen anderen. Sie war extrovertiert, ein bisschen durchgeknallt.” Und eine andere Bürgerin beschreibt Boulahcen vor ihrer Radikalisierung so: “Meine Facebook-Freunde haben mir erzählt, dass sie sich europäisch kleidete, sich schminkte und in Clubs abhing.”

Doch Boulahcen veränderte sich, bewunderte plötzlich Hayat Bouméddiene, die Freundin eines der Geiselnehmer im Umfeld des Charlie-Hebdo-Attentats, die gerne auf Fotos mit Waffen posierte und deren Aufenthalt derzeit unklar ist. Es ist eine neue Generation junger Frauen, die in Europa radikalisiert wurde und ihren Männern im Kampf für einen radikalen Islam bis in den Tod folgt.

Update 20.11.2015Inzwischen berichtet die italienische Nachrichtenagentur ANSA, dass Boulahcen doch nicht als Selbstmordattentäterin starb. Zwar könnte sie unter den Toten vom Mittwoch sein, darauf deutet unter anderem ein Pass mit ihrem Namen hin, der am Tatort gefunden wurde. Wie die belgische Nachrichtenseite La Libre berichtet, hatte aber einer der beiden getöteten Männer den Sprengstoff gezündet und Boulahcen damit mutmaßlich in den Tod gerissen.

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