Mit 60 Jahren stellt sich Mariano Rajoy in Spanien zur Wiederwahl. Das Mindeste, was man sagen kann, ist: Das Mandat des spanischen Regierungschefs
Mit 60 Jahren stellt sich Mariano Rajoy in Spanien zur Wiederwahl. Das Mindeste, was man sagen kann, ist: Das Mandat des spanischen Regierungschefs fiel in eine bewegte Zeit. Der “Beharrliche”, so wie er genannt wird, hat 2011 wohl nicht durch Charisma bestochen, eher seine Hartnäckigkeit hat an ihm zur Macht verholfen.
Diese mag den Spaniern mitten in der Wirtschaftskrise Sicherheit vermittelt haben. Selbst wenn Rajoy den Rekord des unbeliebtesten Regierungschefs der jüngsten Geschichte des Landes auch “hartnäckig” verteidigt, strahlt er weiter Sicherheit aus.
Trotz der zweithöchsten Arbeitslosenquote in der Europäischen Union gab der Ministerpräsident den Musterschüler, indem er den von Brüssel vorgegebenen Sparkurs im eigenen Land verteidigte.
Sparpolitik und Korruption, zwei Felder, denen die Protestbewegung der Indignados den Kampf ansagt. Als diese im September 2012 zum Parlament marschierte, forderte sie Rajoys Rücktritt. Die Begründung: Auch die konservative Partido Popular versacke im Korruptionssumpf.
Rajoy wurde nicht müde zu wiederholen: “Ich bin ein ehrlicher Politiker, mindestens so ehrlich wie ihr. Niemand hat mich bisher vor ein Gericht zitiert oder mir Hinterziehung vorgeworfen.”
Eine Aussage, die vielleicht nicht alle Zweifler überzeugt. Kurz vor Spaniens letzter Wahl verurteilten alle Parteien einen Angriff auf den Ministerpräsidenten, als ein 17-Jähriger ihn während des Wahlkampfs in Rajoys Heimatstadt Pontevedra ins Gesicht schlug.