In der spanischen Region Katalonien ist das Linksbündnis Podemos zur stärksten politischen Kraft geworden. Die Linken haben zehn Sitze im Parlament
In der spanischen Region Katalonien ist das Linksbündnis Podemos zur stärksten politischen Kraft geworden. Die Linken haben zehn Sitze im Parlament erhalten.
Ernest Urtasun, ein Mitglied der Grünen im Europaparlament, interpretiert das Wahlergebnis als fundamentalen Wandel in der politischen Kultur Spaniens. “Diese Wahl bedeutet das Ende des Zweiparteiensystems”, so Urtasun. “Der Aufstieg von Podemos unter der Führung von Pablo Iglesias hat die spanische Politik für immer verändert.”
Esquerra Republicana — die Partei, die für Kataloniens Unabhängigkeit kämpft — hat ihr bestes Wahlergebnis in mehr als zehn Jahren erzielt. Die Partei wird statt bisher drei neun Abgeordnete im Parlament haben.
Der Wahlerfolg von Podemos wird die Unabhängigkeitsbewegung stärken, so Josep Maria Terricabras von Esquerra Republicana, denn die Kampagne für ein Referendum in Katalonien könne im spanischen Parlament nun nicht länger blockiert werden.
Der große Verlierer der Wahl in Katalonien ist die in der Region bisher stärkste Partei Demokratie und Freiheit von Artur Mas. Sie verlor sieben ihrer Sitze im Madrider Parlament und einer ihrer Kandidaten vergleicht die Situation in der Hauptstadt mit der in Katalonien, wo ebenfalls über die Bildung einer Koalitionsregierung verhandelt wird.
“Dies ist eine schwierige Situation für Spanien”, so Francesco Homs von Demokratie und Freiheit, “denn unsere politische Kultur kennt bisher keine Verhandlungen und politischen Vereinbarungen in Hinterräumen.”
“In Spanien beginnen nun die Verhandlungen zwischen neuen und etablierten Parteien”, so die Euronews-Korrespondentin Cristina Giner. “Doch die Bildung einer neuen Regierung wird schwierig werden in einem Land, das seit drei Jahrzehnten nur das Zweiparteiensystem kennt.”