In Abwesenheit des Angeklagten hat in Istanbul der Prozess gegen den islamischen Prediger Fethullah Gülen begonnen. Der frühere Vertraute und heutige
Es ist keine Rede von Gewalt
In Abwesenheit des Angeklagten hat in Istanbul der Prozess gegen den islamischen Prediger Fethullah Gülen begonnen. Der frühere Vertraute und heutige Erzfeind von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan lebt im Exil im US-Staat Pennsylvania.
Gülen, police chiefs stand trial in Istanbul over coup attempt claims
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— DAILYSABAH (@DailySabah) January 6, 2016
Gülen werden Umsturzversuche mithilfe von Verbündeten bei der Polizei und die Bildung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Zum Prozessauftakt forderte der Staatsanwalt lebenslange Haft für den 74-Jährigen und zwei mitangeklagte ehemalige Polizeichefs. Insgesamt werden in dem Fall 69 Anklagen verhandelt.
Ein Anwalt Gülens, Nurullah Albayrak, hält die Beweislage für konstruiert:
“Der einzige in der Verhandlung präsentierte konkrete Beweis für einen versuchten Putsch ist eine Akte über die Untersuchung eines Bestechungsfalls vom 25. Dezember 2013. Es ist keine Rede von Gewalt. Der Beweis für die Bildung einer Terrorgruppe besteht aus Waffen, die einer der Ex-Polizeichefs als seine eigenen erkannt hat.”
Gülens Verteidiger werfen Ankara vor, einen politisch motivierten Prozess zur Kaltstellung des Erdoğan-Gegners zu führen. Gülen hat die Umsturzvorwürfe bereits mehrfach zurückgewiesen.
euronews-Korrespondent Bora Bayraktar kommentierte in Istanbul:
“Die Polizei hat starke Sicherheitsvorkehrungen vor dem Justizpalast ergriffen, aber Anhänger der Gülen-Bewegung tauchten hier nicht auf. Deshalb begann der Prozess, bei dem Präsident Erdoğan einer der Ankläger ist, ohne Zwischenfälle.”