Ajatollah-Enkel Hassan Khomeini darf nicht antreten

Ajatollah-Enkel Hassan Khomeini darf nicht antreten
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Von Kirsten Ripper
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Hassan Khomeini (43), ein Enkel des legendären Ajatollah Ruhollah Musawi Khomeini (1902-1989), darf im Iran nicht zu den Wahlen antreten. Eigentlich wollte sich der Reformer, der keinesfalls die Ideen seines konservativen Großvaters teilt, Ende Februar in den sogenannten Expertenrat wählen lassen.

Die 86 Mitglieder des Expertenrats gehören zu den wichtigsten Entscheidungsträgern des Landes, denn sie wählen den Obersten Geistlichen, der dem Iran auch politisch vorsteht. Seit dem Tod von Ajatollah Khomeini ist der Revolutionsführer der inzwischen 76-jährige Ajatollah Ali Khamenei.

Wie der Guardian berichtet, hatte zunächst ein Sohn von Hassen Khomeini die Nachricht, dass dieser von den Wahlen ausgeschlossen werde, auf Instagram mitgeteilt. Grund für den Ausschluss sei, dass der zuständige Wächterrat nicht die “religiösen Kompetenzen” von Hassan Khomeini habe überprüfen können.

Hassan Khomeini ist keinesfalls der einzige Reformer, der bei den Wahlen nicht kandidieren darf.
Die Disqualifizierung zahlreicher Reformkandidaten hatte zuvor schon zu heftigen Protesten geführt, auch Präsident Hassan Rohani hatte sich kritisch geäußert. Der konservative Klerus und die Hardliner befürchten, dass nach dem Atomabkommen und der Aufhebung der Wirtschaftssanktionen die rohanitreuen Reformer die Mehrheit der 290 Sitze im Parlament gewinnen könnten. Mit neuen Mitgliedern wie Hassan Khomeini hätten die Konservativen auch im Expertenrat an Einfluss verloren.

“Die Welt” hatte schon im Dezember getitelt Irans Hardliner haben Angst vor Khomeinis Enkel

Grandson of Ayatollah Khomeini is excluded from panel that picks next leader https://t.co/ItKxOUMOmDpic.twitter.com/8zhYx6rBv8

— New York Times World (@nytimesworld) 26. Januar 2016

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