Umsetzung des EU-Türkeiabkommens: Deutlich weniger Migranten

Umsetzung des EU-Türkeiabkommens: Deutlich weniger Migranten
Von Christoph Debets
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Zwei Tage nach dem Gipfel hat die Umsetzung des umstrittenen Flüchtlingspakts mit der Türkei begonnen. An der türkischen Ägäisküste ist es an den

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Zwei Tage nach dem Gipfel hat die Umsetzung des umstrittenen Flüchtlingspakts mit der Türkei begonnen. An der türkischen Ägäisküste ist es an den Stränden, von denen aus die Migranten bislang versuchten illegal in die EU zu gelangen, deutlich ruhiger als noch vor zwei Tagen. Anwohner berichten, dass die türkischen Sicherheitsorgane ihre Streifen deutlich verstärkt haben. Im türkischen Bezirk Dikili wurden fast 2.000 Migranten in Gewahrsam genommen.

Nach Angaben des Krisenstabes in Athen setzten in der Nacht 875 Menschen von der türkischen Küste auf griechische Inseln über. Kurz vor Inkrafttreten des Pakts waren es am Samstag 1498 gewesen. Nach dem Abkommen sollen alle in die Türkei zurückgeschickt werden, sobald sie registriert und ihre Asylanträge bearbeitet worden sind.

“Ich bin hierher gekommen und will nach Dänemark, um zu ende zu studieren. Ich habe sehr hart in der Türkei gearbeitet und Geld gespart, um hierher zu kommen. Jetzt soll ich zurück in die Türkei? Das ist sehr, sehr gefährlich und sehr, sehr, sehr schlecht”, klagt Hussein Ali Muhammad aus Syrien.

In Idomeni an der mazedonischen Grenze stecken noch rund 12.000 Menschen fest. Die griechische Polizei verteilte Flugblätter, in denen die Migranten aufgefordert werden, in offizielle Notunterkünfte zu gehen. Ein Weiterkommen nach Norden sei unmöglich.

Beobachter erwarten, dass Migranten nun versuchen, auf anderen Wege nach Mitteleuropa zu gelangen.Bereits am Samstag griffen spanische, italienische und deutsche Marineschiffe 798 Migranten vor der libyschen Küste auf.

In Rom geißelte Papst Franziskus bei der Palmsonntagsprozession zum Beginn der Karwoche die weitverbreitete Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der Flüchtlinge. Viele, so der Papst, wollten nicht die Verantwortung für Flüchtlinge übernehmen.

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