Brüssel: Attentäter greifen Flughafen mit Nagelbomben an

Dienstagmorgen, kurz nach 8 Uhr. Im Flughafen von Brüssel explodieren kurz hintereinander zwei Sprengsätze. Mindestens 14 Menschen kommen ums Leben, mehr als 80 werden verletzt. Panik bricht aus, die Menschen versuchen, ins Freie zu gelangen. Staatsanwalt Frederic van Leeuw spricht recht bald von mindestens einem Selbstmordattentäter.
We express our deepest sympathy with victims and relatives https://t.co/0z3Rc6hR7w
— Brussels Airport (@BrusselsAirport) 22. März 2016
Im Flughafengebäude chaotische Szenen. Menschen liegen am Boden oder versuchen, sich und andere in Sicherheit zu bringen. Ein Mann hebt einen Säugling auf. Unklar, ob es sein eigenes Kind ist.
Die Sicherheitskräfte schreiten sofort ein: Der Flughafen wird evakuiert und dann geschlossen. Bei der Durchsuchung des Flughafens finden Polizisten neben einem toten mutmaßlichen Attentäter eine Kalaschnikow, außerdem einen nicht detonierten Sprengstoffgürtel. Eine dritte Bombe am Flughafen kann entschärft werden. Belgische Medien berichten, die Attentäter hätten Nagelbomben eingesetzt, in den Körpern der Opfer seien Nägel gefunden worden.
Der Airport bleibt vorerst geschlossen. Flugzeuge werden umgeleitet. Manche steuern statt Brüssel nun Frankfurt an. Die Lufthansa hat alle Dienstags-Flüge nach Brüssel gestrichen. Eine Maschine, die sich bereits in der Luft befand, wurde umgeleitet.
The airport will remain closed through Wednesday says #brusselsairportCEO
arnaudfeist</a></p>— Brussels Airport (
BrusselsAirport) 22. März 2016
Wegen der Anschläge sitzen mehrere Reisende fest. Inzwischen wurden für sie Massenunterkünfte mit Feldbetten organisiert, berichtet die Nachrichtenagentur Belga. Rund 1300 Menschen können die Nacht in einer Turnhalle, einer Kaserne und einem Veranstaltungszentrum verbringen. Außerdem stellen einige Hotels Betten für gestrandete Menschen bereit.
Notrufnummern und mehr
Der Flughafen Brüssel hat eine Notrufnummer geschaltet: 0032 2 753 73 00.
Facebook hat nach den Explosionen in Brüssel am späten Dienstagvormittag seinen Sicherheitscheck eingeschaltet, über den Nutzer Freunden mitteilen können, dass sie in Sicherheit sind.