Merkel soll aufklären helfen: Waren V-Leute an NSU-Morden beteiligt?

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Von Kirsten Ripper mit dpa
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Zum NSU-Prozess in München gibt es neue Vermutungen über die Verwicklung des deutschen Verfassungsschutzes in die rechtsradikalen Morde. Die

...vom Staat bezahlte Spitzel haben möglicherweise an den Morden des NSU mitgewirkt

Zum NSU-Prozess in München gibt es neue Vermutungen über die Verwicklung des deutschen Verfassungsschutzes in die rechtsradikalen Morde.

Die Angeklagte Beate Zschäpe soll in Zwickau für einen Neonazi gearbeitet haben, der unter dem Decknamen “Primus” für den Geheimdienst tätig war. Das berichtetet die Agentur dpa. Ein Paukenschlag im Prozess, der jetzt schon seit fast drei Jahren dauert.

Schon in der ARD-Reportage zu den NSU-Morden war berichtet worden, Uwe Mundlos habe als Vorarbeiter unter einer falschen Identität bei einem Bauunternehmen in Zwickau gearbeitet.

Ein Nebenkläger im NSU-Prozess hat jetzt die Regierung und Angela Merkel aufgefordert, den Verdacht aufzuklären, ein V-Mann des Bundesverfassungsschutzes sei Arbeitgeber der beiden mutmaßlichen Terroristen Uwe Mundlos und Beate Zschäpe gewesen. Für seine Mandanten sei schwer erträglich, «dass vom Staat bezahlte Spitzel möglicherweise an den Morden des NSU mitgewirkt haben», sagte der Münchner Rechtsanwalt Yavuz Narin. Narin vertritt die Familie des im Juni 2005 mutmaßlich von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt erschossenen Theodoros Boulgarides.
«Der Ball liegt bei der Bundesanwaltschaft, dem Bundesamt für Verfassungsschutz, dem Innenministerium und der Bundeskanzlerin»,
sagte Narin. Die Behörden müssten sich die Frage gefallen lassen, warum sie den V-Mann schützen und «warum den Hinweisen dazu nicht gewissenhaft nachgegangen wurde».

Tatsächlich hatte es schon zuvor Vermutungen gegeben, Zschäpe habe in dem Laden “Heaven and Hell” gearbeitet, der dem V-Mann gehörte.

Auf Twitter gibt es auch ironische Reaktionen.

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