Südsudan: Kämpfe dauern an - Blauhelm getötet

Südsudan: Kämpfe dauern an - Blauhelm getötet
Von Euronews
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Die Kämpfe in der südsudanesischen Hauptstadt Juba gehen weiter.

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Die Kämpfe in der südsudanesischen Hauptstadt Juba gehen weiter. Auf der einen Seite steht die Armee, auf der anderen Soldaten des Vizepräsidenten und früheren Rebellenführers Riek Machar. Augenzeugen berichten von Gefechten in der Region Jebel und am Flughafen.

Die Kämpfe waren am Freitag ausgebrochen, rund 300 Menschen kamen bisher ums Leben. Unter den Toten ist auch ein UN-Blauhelmsoldat aus China. Sechs Blauhelme wurden verletzt.

Der UN-Sicherheitsrat fordert ein sofortiges Ende der Kämpfe. Japans UN-Botschafter Koro Bessho, der derzeit den Vorsitz im Sicherheitsrat hat, sagte: “Die Mitglieder des Sicherheitsrats betonen, dass Angriffe auf Zivilisten und UN-Einrichtungen Kriegsverbrechen darstellen können. Der Sicherheitsrat ist bereit, die Mission im Südsudan auszuweiten, um sicherzustellen, dass die Mission und die internationale Gemeinschaft weitere Gewalt im Südsudan verhindern oder angemessen darauf reagieren können.”

Der Südsudan ist seit dem 9. Juli 2011 unabhängig. Ende 2013 führte ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Vize Machar zu einem Bürgerkrieg. Dem Konflikt fielen bisher Zehntausende Menschen zum Opfer. Gut 2,5 Millionen sind laut den Vereinten Nationen auf der Flucht.

Südsudan – Reich an Öl und an Konflikten

Der Sudan war einst der flächenmäßig größte Staat Afrikas. Nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg und einem Volksentscheid wurde der überwiegend christliche Süden vor fünf Jahren vom islamischen Norden unabhängig. Die Wirtschaft beider Länder hängt stark von der Ölproduktion ab. Die meisten Reserven liegen im Süden, der Transport läuft über Leitungen im Norden.

Der Südsudan ist fast doppelt so groß wie Deutschland und gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern Afrikas. Zwei Drittel der rund 12 Millionen Einwohner sind jünger als 30. Lesen und schreiben können die wenigsten.

Die Unabhängigkeit brachte dem Südsudan keinen Frieden. Im Dezember 2013 entbrannte ein auch ethnisch begründeter Machtkampf zwischen Regierung und Rebellen, der Zehntausenden das Leben kostete. Mehr als 2,3 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Fast die Hälfte der Bevölkerung hat nicht genug zu essen. Im August 2015 schlossen die Gegner ein Friedensabkommen. Im April 2016 bildeten Präsident Salva Kiir und der Rebellenführer Riek Machar eine Einheitsregierung. Doch es flammen immer wieder Kämpfe auf.

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