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Rentendiskussion in Deutschland: Gabriel lehnt weitere Erhöhung des Rentenalters ab

Rentendiskussion in Deutschland: Gabriel lehnt weitere Erhöhung des Rentenalters ab
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Von   mit Bundesbank/DPA
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In die Diskussion um das Renteneintrittsalter hat sich jetzt auch die Bundesbank eingeklinkt.

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In die Diskussion um das Renteneintrittsalter hat sich jetzt auch die Bundesbank eingeklinkt. In ihrem Monatsbericht für August steht, die Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre reiche nicht aus. Um das Rentenniveau einigermaßen stabil zu halten, schlagen die Autoren ein Rentenalter von 69 Jahren vor.

Würde so weiter verfahren wie bisher, müsste der Beitragssatz demnach bis 2060 auf 24 Prozent steigen. Aber selbst bei einem weiter steigenden Renteneintrittsalter wird in der Studie ein notwendiger Anstieg der Einzahlungen pro versicherter Person prognostiziert.

Baby-Boomer und steigende Lebenserwartung

Als Gründe für ihre Annahmen nennt die Bundesbank die steigende Lebenserwartung, aber auch die Erwartung, dass in einigen Jahren die geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge in Rente gehen werden. Damit steigt die Zahl der Rentenempfänger, gleichzeitig sinkt durch die geburtenschwächeren Jahrgänge die Zahl derer, die dann noch in die Rentenkasse einzahlen. Das Verhältnis von Arbeitnehmern zu Rentenempfängern verschlechtere sich.

Mit dem höheren Renteneintrittsalter und einer zusätzlichen privaten Altersvorsorge wie der Riester-Rente könne ein Gesamtversorgungsniveau von 58,5 Prozent erreicht werden. Das bedeutet, riesternde Rentner würden im Alter mehr als die Hälfte des Durchschnittsgehalts bekommen.

Der deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel zeigte sich wenig begeistert von dem Vorschlag. Beinahe symbolisch war der Ort, an dem er sich äußerte: die Zeche Zollverein, das alte Industriedenkmal in Essen, dessen Mitarbeiter schon vor Jahren aus der Arbeitswelt entlassen wurden. “Wenn ich Banker bei der Bundesbank wäre, dann kann ich auf solche Ideen kommen”, polterte der sichtlich entrüstete Vizekanzler. “Das sind alles Leute mit hohem Einkommen, geringer körperlicher Belastung, einer hohen Lebenserwartung und sehr großen Renten. Ein Facharbeiter, eine Verkäuferin, eine Krankenschwester und eine Altenpflegerin hält das für eine bekloppte Idee. Ich auch.”

Gabriel dürfte bei seiner Antwort schon die Bundestagswahlen im kommenden Jahr im Blick gehabt haben. Seine Partei, die SPD, steht unter Druck. Sie wird voraussichtlich ihr sozialdemokratisches Profil für die Wahlen weiter schärfen. Zuspruch bekam der Bundesbank-Bericht dagegen von konservativen Politikern und Medien in Deutschland.

Weitere InformationenDer Bericht der Bundesbank

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