Italienische Erdbebenopfer verunglimpft - Jetzt heißt es nicht mehr: "Je suis Charlie"

Italienische Erdbebenopfer verunglimpft - Jetzt heißt es nicht mehr: "Je suis Charlie"
Von Christoph Debets
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Eine Zeichnung der französischen Satire-Zeitschrift «Charlie Hebdo» über das Erdbeben in Italien hat Empörung und Wut ausgelöst.

Eine Zeichnung der französischen Satire-Zeitschrift «Charlie Hebdo» über das Erdbeben in Italien hat Empörung und Wut ausgelöst. Opfer des Erdbebens wurden als Nudelgerichte wie Penne mit Tomatensoße oder Lasagne gezeichnet. Tausende Italiener machten ihrem Ärger daraufhin mit wütenden Kommentaren auf der Facebook-Seite des Magazins Luft. Unter dem Hashtag #jenesuispascharlie – Ich bin nicht Charlie wird die Solidarität, die viele Italiener nach dem islamistischen Attentat auf die Redaktion der Zeitung zollten, aufgekündigt.

“Das ist vor allem eine Beleidigung all jener Italienern, die schrieben “Je suis Charlie”. Satire muß Gefühle aufrühren. Aber eine Satire über eine Tragödie, die eine ganze Nation, die ganze Welt betrifft, das ist wirklich scheußlich!”, meint Sergio Pirozzi, der Bürgermeister der am schwersten zerstörten Ortschaft Amatrice.





Die französische Botschaft in Rom distanzierte sich von «Charlie Hebdo». Die Karikatur “repräsentiere absolut nicht die Haltung Frankreichs”. «Charlie Hebdo» reagierte mit einer weiteren Karikatur. “Italiener – nicht Charlie Hebdo baut eure Häuser, das macht die Mafia!”





Bei dem schweren Erdbeben waren fast 300 Menschen ums Leben gekommen, tausende wurden obdachlos, mehrere Ortschaften wurden dem Erdboden gleichgemacht.

Mehr zum Thema

FAZ: Erdbeben-Lasagne „Charlie Hebdo“ versucht sich an einer Erklärung

La Stampa: La vignetta di Charlie Hebdo sul terremoto fa infuriare la rete

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