Eine Zeichnung der französischen Satire-Zeitschrift «Charlie Hebdo» über das Erdbeben in Italien hat Empörung und Wut ausgelöst.
Eine Zeichnung der französischen Satire-Zeitschrift «Charlie Hebdo» über das Erdbeben in Italien hat Empörung und Wut ausgelöst. Opfer des Erdbebens wurden als Nudelgerichte wie Penne mit Tomatensoße oder Lasagne gezeichnet. Tausende Italiener machten ihrem Ärger daraufhin mit wütenden Kommentaren auf der Facebook-Seite des Magazins Luft. Unter dem Hashtag #jenesuispascharlie – Ich bin nicht Charlie wird die Solidarität, die viele Italiener nach dem islamistischen Attentat auf die Redaktion der Zeitung zollten, aufgekündigt.
“Das ist vor allem eine Beleidigung all jener Italienern, die schrieben “Je suis Charlie”. Satire muß Gefühle aufrühren. Aber eine Satire über eine Tragödie, die eine ganze Nation, die ganze Welt betrifft, das ist wirklich scheußlich!”, meint Sergio Pirozzi, der Bürgermeister der am schwersten zerstörten Ortschaft Amatrice.
Die französische Botschaft distanziert sich von CharlieHebdo Zeichnung. Ich dachte Satire dürfe alles? pic.twitter.com/NkcM3fhgK9
— Oliver Höfinghoff (@Riotbuddha) 4. September 2016
Die französische Botschaft in Rom distanzierte sich von «Charlie Hebdo». Die Karikatur “repräsentiere absolut nicht die Haltung Frankreichs”. «Charlie Hebdo» reagierte mit einer weiteren Karikatur. “Italiener – nicht Charlie Hebdo baut eure Häuser, das macht die Mafia!”
Ich komm nicht mehr mit… finden wir Charlie Hebdo gerade lustig und Satire darf alles, oder finden wir es doof und Satire hat Grenzen?
— Sinep Eztof (@hex2) 3. September 2016
Bei dem schweren Erdbeben waren fast 300 Menschen ums Leben gekommen, tausende wurden obdachlos, mehrere Ortschaften wurden dem Erdboden gleichgemacht.
FAZ: Erdbeben-Lasagne „Charlie Hebdo“ versucht sich an einer Erklärung
La Stampa: La vignetta di Charlie Hebdo sul terremoto fa infuriare la rete