Bei Protesten gegen eine Verlegung der Präsidentenwahl in der Demokratischen Republik Kongo sind nach Angaben des Innenministeriums mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen, darunter drei…
Bei Protesten gegen eine Verlegung der Präsidentenwahl in der Demokratischen Republik Kongo sind nach Angaben des Innenministeriums mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen, darunter drei Polizisten. Sicherheitskräfte gingen mit scharfer Munition, Tränengas und Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor. Aktivisten und Oppositionelle berichteten, Dutzende Demonstranten seien getötet worden.
Die Regierung wird für eine Wiederherstellung der demokratischen Ordnung sorgen.
Innenminister Demokratische Republik Kongo
Die Angaben schwankten zwischen 17 und 50 Todesopfern
50 dead in clashes in DR Congo capital.
— QualityHealthcare4UG (@qualihealth4all) September 19, 2016
The protest, attended by thousands, came at a time of growing local and… https://t.co/ys1D9bx8Ut
Die Protestierenden verlangten den sofortigen Rückzug von Präsident Joseph Kabila. Ihre Wut richtet sich vor allem gegen die geplante Verschiebung der für November angesetzten Parlamentswahl. Sie sehen darin eine Finte von Kabila, seine zweite, offiziell am 19. Dezember endende Amtszeit an der Verfassung vorbei zu verlängern. Der Staatschef kann sich laut Verfassung nicht um ein drittes Mandat bewerben.
Der kongolesische Innenminister Evariste Boshab sagte nach den Ausschreitungen:
“Die Regierung der Republik Kongo verurteilt jede Gewaltanwendung die darauf abzielt Aufruhr und Chaos zu stiften. Die Regierung wird für eine Wiederherstellung der demokratischen Ordnung sorgen.”
Tausende Unterstützer der Opposition waren in der Hauptstadt Kinshasa, der zweitgrößten Metropole Lubumbashi sowie der östlichen Stadt Goma auf die Straße gegangen.
Die USA und die EU fordern Kabila seit Monaten auf, keine dritte Amtszeit anzustreben und eine geregelte Wahl zu garantieren.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte die Sicherheitskräfte zu “maximaler Zurückhaltung” auf. Die USA verlangten, dass alle für die gewaltsamen Ausschreitungen Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssten. Washington stehe bereit, “weitere gezielte Sanktionen zu verhängen”, erklärte das Außenministerium.