Uljukajew unter Korruptionsverdacht: Eine russische Intrige?

Die russische Justiz hat Alexej Uljukajew unter Hausarrest gestellt. Der Wirtschaftsminister soll knapp zwei Millionen Dollar Schmiergeld erhalten haben.
Eine Ermittlung sollte offenlegen, was wirklich passiert ist.
Der russische Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew ist wegen mutmaßlicher Korruption von Präsident Wladimir Putin entlassen worden. Er soll zwei Millionen Dollar Bestechungsgeld erpresst haben. Als Gegenzug soll er den Verkauf von Staatsanteilen am Ölunternehmen Baschneft genehmigt haben. Die Anteile im Wert von rund fünf Milliarden Dollar kaufte der Ölkonzern Rosneft.
Regierungschef Dmitri Medwedew forderte eine lückenlose Aufklärung: “Es ist natürlich eine schwierige Situation für die Regierung. Ich verstehe nicht, was passiert ist. Ich habe mich mit dem Präsidenten über diese Affäre unterhalten und er ist der gleichen Meinung. Nichtsdestotrotz sollte eine Ermittlung offenlegen, was wirklich passiert ist.”
Alexej #Uljukajew verhaftet: Korruption? Rache? Der mysteriöse Fall des russischen Wirtschaftsministers https://t.co/yhV3q5mInr
— stern (@sternde) 15 novembre 2016
Russischen Medien zufolge hielt Uljukajew seine Festnahme am Anfang für einen Scherz. Er spricht von einer Inszenierung. In Moskau kursieren viele Gerüchte. Politik-Experten vermuten hinter dem Skandal einen Machtkampf zwischen unterschiedlichen Gruppen im Kreml.
Die Nichtregierungsorganisation Transparency International in Russland sprach von einem merkwürdigen Fall. Zwei Millionen Dollar seien eine zu kleine Summe, nicht genug um einen Minister zu bestechen.