Fillon trotzt Rückzugsforderungen mit Durchhalteparolen

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Der Präsidentschaftskandidat ruft seine Anhänger zu Widerstand und einer Pro-Fillon-Kundgebung in Paris auf.

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Mit Durchhalteparolen ist der französische Präsidentschaftskandidat François Fillon Rückzugsforderungen aus dem eigenen Lager entgegengetreten. Sieben Wochen vor dem ersten Wahlgang wächst unter Konservativen die Kritik an ihrem Kandidaten Fillon, der wegen Ermittlungen und Durchsuchungen seiner Wohnsitze in Bedrängnis geraten ist. Mitte März wird sich Fillon vor Richtern verantworten müssen. Geprüft wird unter anderem, ob es sich bei der Anstellung seiner Frau Pénélope als parlamentarische Mitarbeiterin um eine Scheinbeschäftigung handelte.

Fillon gab sich bei einer Rede im Pariser Vorort Aubervilliers kämpferisch:_“Meine Freunde, dieser Wahlkampf ist ein sonderbarer Kampf. Ihr seid mutig und sie wollen euch einschüchtern. Ich werde angegriffen, aber eigentlich soll die Gesundung der Nation verhindert werden, und der Wille zu Veränderungen, den Ihr repräsentiert. Also fordere ich: Weicht nicht zurück! Gebt niemals auf! Euer Einsatz muss weitergehen!”

Frankreich braucht Euch!

La France a besoin de vous ! #FillonSociétéCivilepic.twitter.com/AedQ3TFbC4

— François Fillon (@FrancoisFillon) 4 mars 2017

Zum Gradmesser für das Engagement seiner Anhänger wird eine für Sonntagnachmittag geplante Pro-Fillon-Kundgebung in Paris. Der 63-Jährige erhofft sich Zuspruch von Zehntausenden Unterstützern.

Die Sozialisten schicken den am linken Flügel der Partei anzusiedelnden Benoît Hamon ins Rennen. Ihm wird ein Scheitern bereits in der ersten Runde am 23. April prophezeit. Unabhängig vom Vorwurf der Vetternwirtschaft Fillons. Dessen Verhalten kritisierte Hamon in Paris:“Er ist beleidigt, weil wir aufgebracht sind, dass er seine Frau angestellt und mit öffentlichen Geldern bezahlt hat, ohne dass sie gearbeitet hat. Er möchte seine Privilegien und seine Straffreiheit bewahren. Das ist nicht akzeptabel für all diejenigen, die an der Vorstellung einer funktionierenden Demokratie hängen.”

Der Präsidentschaftskandidatin der Partei Front National, Marine Le Pen, scheint der Einzug in die Stichwahl am 7. Mai bereits sicher zu sein. In Umfragen für die erste Wahlrunde liegt die 48-jährige Rechtspopulistin seit Wochen vorne, zuletzt kam sie auf Werte zwischen 26 und 28 Prozent. Französische Medien gehen davon aus, dass sie in der Stichwahl auf den unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron treffen wird. Umfragen sagen für den Fall einen deutlichen Sieg Macrons voraus.

Wegen der hohen Umfragewerte für Le Pen findet der Wahlkampf auch international viel Beachtung.

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