Weltbevölkerungstag: So sieht unsere Gesellschaft im Jahr 2100 aus

Weltbevölkerungstag: So sieht unsere Gesellschaft im Jahr 2100 aus
Von Alexandra Leistner
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Die Welt wächst, Europa schrumpft - das ist das Ergebnis eines neuen UN-Berichts.

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Im Jahr 2100 werden 11,2 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Doch immer weniger davon in Europa. Zu dieser Prognose kommen die Vereinten Nationen in einem Bericht zur Entwicklung der Weltbevölkerung.

Trotz des globalen Geburtenrückgangs wird es auf unserem Planeten immer geselliger. Jedes Jahr wächst die Weltbevölkerung um etwa 83 Millionen Menschen. Nach UN-Schätzungen werden im Jahr 2050 9,8 Milliarden, 50 Jahre später sollen es dann 11,2 Milliarden sein.

Indien läuft China den Rang ab

China und Indien sind und bleiben die Länder mit den größten Bevölkerungszahlen. Im Jahr 2024 erwarten die Vereinten Nationen jedoch, dass Indiens Einwohnerzahl die von China überholt.

Europa ist der einzige Kontinent, dessen Bevölkerung schrumpft. Von 742 Millionen Einwohnern wird die Zahl bis zum Jahr 2100 den Prognosen zufolge auf 653 Millionen zurückgehen.

Innerhalb der zehn größten Länder der Welt, wächst Nigeria am schnellsten. Ist das Land bisher an siebter Stelle der einwohnerreichsten Länder, soll es noch vor 2050 die USA überholen und an dritter Stelle stehen.

Europäer haben zu wenig Nachwuchs

Die Geburtenrate in Europa hat im Vergleich zur weltweiten Anzahl zugenommen. Bekamen Frauen in Europa zwischen 2000 und 2005 im Schnitt 1,4 Kinder, sind es zwischen 2010 und 2015 1,6 Kinder gewesen.
Um ein Gleichgewicht zu halten, müssten Frauen jedoch 2,1 Kinder bekommen. Immer mehr Länder haben niedrige Geburtenraten.

Die Gesellschaft wächst also nicht nur langsamer, es gibt auch immer mehr alte Menschen. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Zahl der über 80-Jährigen verdreifachen (von 137 Millionen im Jahr 2017 auf 425 Millionen). Bis zum Jahr 2100 wird sich diese Nummer sogar versiebenfachen.

Auch die Lebenserwartung steigt stetig. Im Schnitt werden Frauen heute 73 Jahre alt, Männer sterben mit 69 Jahren. Allerdings gibt es diesbezüglich zwischen den Ländern und Kontinenten große Unterschiede.

Eine weitere interessante Prognose des UN-Berichtes: Auch die Einwanderung kann dem Trend der konstant sinkenden Geburtenrate nicht entgegengewirken, sondern ihn lediglich abschwächen.

Deutschland wird immer kleiner

Die deutsche Bevölkerungszahl wird nimmt immer weiter ab. So wird die Einwohnerzahl Großbritanniens im Jahr 2060, die Frankreichs 2080 größer sein als die Deutschlands. Heute leben rund 82,1 Millionen Menschen in der Bundesrepublik, davon 40,4 Millionen Männer und etwa 41,7 Millionen Frauen. Die UN schätzen, dass die Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2030 ansteigt und dann stetig sinkt. Im Jahr 2050 sollen demnach rund 79,2 Menschen in Deutschland leben, 2100 sind es gerade einmal noch 71 Millionen.

In Großbritannien gibt es derzeit rund 66,2 Millionen Einwohner. Diese Zahl soll bis 2100 auf 81 Millionen ansteigen. In Frankreich sind es heute 65 Millionen Einwohner, 2100 dürften es laut UN 74,2 Millionen sein.

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