Bettwanzen reisen mit um die Welt - in der Dreckwäsche

Bettwanzen reisen mit um die Welt - in der Dreckwäsche
Von Kirsten Ripper mit DPA
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Wie kommen Bettwanzen, die sich eigentlich auf Menschen stürzen, in die Koffer von Reisenden? Eine britische Studie hat des Rätsels Lösung gefunden: Dreckwäsche.

Forscher der Universität Sheffield haben jetzt herausgefunden, dass Bettwanzen Dreckwäsche lieben und so in den Koffern von Touristen um die Welt reisen.

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Wenn sich kein Mensch im Zimmer oder im Bett aufhält, zieht auch Dreckwäsche die Cimex lectularius an. “Dieses Verhalten ermöglicht den Bettwanzen, in den Wäschebeuteln von Reisenden um die Welt zu trampen”, erklärt William Hentley von der britischen Universität Sheffield. Seine Studie wurde im Journal “Scientific Reports” veröffentlicht.

Die meisten Menschen bemerken Bettwanzen, wenn sie von den Insekten gebissen wurden durch juckende Stiche, die sich entzünden können.

Die kleinen, papierdünnen, braunen und behaarten Blutsauger breiten sich seit einigen Jahren wieder zunehmend weltweit aus. “Dies kann zumindest teilweise mit der Zunahme von billigeren internationalen Reisemöglichkeiten erklärt werden”, so Hentley.

Normalerweise leben die nachtaktiven Parasiten in bevorzugten, immer wieder genutzten Verstecken. Dass die Tiere dennoch in Koffer gelangen, konnten Forscher bisher nicht erklären. Nun steht fest: Die Tiere werden vom Geruch dreckiger Wäsche angelockt. Um zu verhindern, dass sie die Plagegeister verschleppen, sollten Reisende daher Dreckwäsche nicht auf dem Boden liegen lassen.

Vor einigen Jahren galten Bettwanzen in Europa als weitgehend ausgerottet, weil sie durch Chemikalien bekämpft worden waren. Nach dem Verbot von DDT und durch mehr internationalen Tourismus sind die Bettwanzen offenbar aber wieder da…

Da Bettwanzen noch in 2.000 Metern Höhe überleben können, sind sie eine unliebsame Plage in zahlreichen Berghütten und machen den Herbergen in den Alpen viel Ärger. Die Blutsauger überleben nämlich auch sehr lange, ohne dass sich Menschen in der Nähe aufhalten.



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