Mit grimmigen Emojis haben ungarische Schüler auf das aus ihrer Sicht überholte Bildungssystem ihres Landes aufmerksam gemacht. Sie verlangen von der Orban-Regierung zwölf Verbesserungen.
Ich fühle mich, als ob ich dumm werde.
Schülerdemonstration in Budapest
In Budapest haben mehrere tausend Schüler für ein besseres Bildungssystem demonstriert. Die Organisatoren verlasen zwölf Forderungen, die die Regierung bis Ende Januar erfüllen soll. Verlangt werden unter anderem überarbeitete Lehrpläne und eine Reform der Studienkredite.
"Wir Schüler haben die Nase voll von Unterdrückung und dem völligen Mangel an Professionalität, der unseren Alltag bestimmt", erklärt Krisztián Kormos vom unabhängigen Schülerüarlaent. Zu viel Druck sei bloß ein Symptom eines überholten Bildungssystems.
"Das Bildungssystem ist genauso schlecht wie das Gesundheitssystem", sagt eine ältere Frau, die früher im Gesundheitsbereich gearbeitet hat und sich mit den Schülern solidarisiert. "Die Regierung gibt das Geld für unnötige Dinge aus anstatt es in Bereiche zu stecken, die das Land voranbringen und bereichern."
Teilweise stellten die Demonstranten die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban als Diktatur dar. Orban hat das ungarische Schulsystem bis auf wenige Ausnahmen einer Nationalisierung unterzogen und scharfe Kontrollen für die Inhalte von Schulbüchern angeordnet.