Gewerkschaft und Arbeitgeber hatten sich in einem entscheidenden Punkt nicht einigen könne: Die Industrie wehrt sich gegen finanzielle Zuschüsse für bestimmte Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit auf 28 Stunden pro Woche reduzieren wollen oder müssen.
Im festgefahrenen Tarifkonflikt will die IG Metall nun ein Einlenken der Arbeitgeber erzwingen, und zwar mit einem 24-stündigen Streik, der vorerst rund 250 Betriebe betreffen soll.
Am Samstag waren in Stuttgart Gespräche nach rund 16 Stunden ergebnislos zu Ende gegangen. Gewerkschaftschef Jörg Hofmann sprach von einer "letzten Gelbphase". Mit dem "Kuschelkurs" sei es nun vorbei, so ein Gewekschaftssprecher aus Bayern.
Die Arbeitgeberseite leistet erbitterten Widerstand gegen einen finanziellen Zuschuss für Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit für maximal zwei Jahre auf 28 Stunden in der Woche reduzieren wollen. Nach Willen der IG Metall soll die Reduzierung allen Beschäftigten offenstehen. Bestimmte Gruppen wie Schichtarbeiter, pflegende Angehörige oder Eltern junger Kinder sollten dafür einen Teil-Ausgleich für entgangenen Lohn erhalten.
Die Arbeitgeber halten den finanziellen Ausgleich für rechtswidrig. In ihren Augen benachteiligt er außerdem Beschäftigte, die schon jetzt in Teilzeit arbeiten und keinen Ausgleich erhalten.
Zuletzt hatte ein Kompromissvorschlag auf dem Tisch gelegen: zusätzliche Freizeit als Kompensation für fehlenden Lohn - anstatt eines finanziellen Zuschusses. Doch auch darauf konnten sich beide Seiten letztlich nicht einigen.
An den nun drohenden 24-stündigen Ausstand könnte sich laut IG-Metall ein Flächenstreik anschließen. Der Vorstand wies die Tarifbezirke bereits vorsorglich an, Urabstimmungen darüber vorzubereiten.
Die Arbeitgeber warnten vor den finanziellen Folgen des Streiks und kündigten Klagen dagegen an.