Swasiland heißt jetzt nicht mehr Swasiland

Um die Spuren der britischen Kolonialherrschaft zu beseitigen und um Missverständnisse auszuschließen, hat der König des afrikanischen Staats Swasiland entschieden, sein Reich umzubenennen.
Der kleine Staat zwischen Südafrika und Mosambik soll nach Willen des Monarchen in Zukunft "Königreich eSwatini".
Der Name, der sich liest wie der Name eines hippen Startups, Mswati III. ist es aber ernst mit der Sache.
Bei den Feierlichkeiten des 50. Jahrestags der Unabhängigkeit von Großbritannien erklärte er, dass das Land wieder seinen Namen von vor der Kolonialzeit annehmen werde.
Die Entscheidung zieht weitreichende Konsequenzen nach sich: Mehr als 200 Verweise auf Swasiland müssen in der Verfassung des Landes geändert werden. Die Währung des Landes muss neu gedruckt werden - sie trägt den Namen der Zentralbank von Swasiland zusammen mit Bildern des Königs.
Internet-Domain-Namen und Nummernschilder müssen angepasst werden, ebenso wie die Uniformen der Athleten des Landes bei den Commonwealth Games.
Bereits bei einer Rede vor den Vereinten Nationen sowie einigen internationalen Konferenzen hatte König Mswati III. sein Land "eSwatini" genannt.
Einer der Gründe für die Umbenennung sei, dass man Swasiland im Ausland oft mit Switzerland (Schweiz) verwechsle.
Swasiland bzw. eSwatini gilt als einer der ärmsten Staaten Afrikas.
Polygamie gilt in dem Land als eine Tradition. König Mswati III. hat selbst 14 Frauen. Sein Vater hatte 70 Ehefrauen und soll mit ihnen Schätzungen zufolge 210 Kinder gezeugt haben.
Mswati ist der einzige absolutistisch regierende Herrscher in Afrika.