Atomdeal: Obamas Energieminister kritisiert Trump

US-Präsident Donald Trump verkündet seine Entscheidung zum Atomdeal
US-Präsident Donald Trump verkündet seine Entscheidung zum Atomdeal Copyright REUTERS/Jonathan Ernst
Von Philipp Lippert
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Ernest Moniz, Energieminister unter Ex-US-Präsident Barack Obama, bezeichnet den Austritt der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran als "großen strategischen Fehler".

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Es ist amtlich: Die USA treten aus dem Atomabkommen mit dem Iran aus. Das hatte Präsident Donald Trump am Dienstag im Weißen Haus verkündet. Viele kritisieren diesen Schritt der Amerikaner. Die EU will das Abkommen auch ohne die USA am Leben erhalten.

Ernest Moniz bedauert die Entscheidung Trumps ebenfalls. Moniz war unter Ex-Präsident Barack Obama Energieminister in den USA und ist jetzt Geschäftsführer der Nuclear Threat Initiative: "Das Atomabkommen hat der internationalen Gemeinschaft die andauernde Möglichkeit der Kontrolle und Überwachung gegeben, sodass wir darauf vertrauen konnten, dass der Iran kein nukleares Waffenprogramm aufnimmt. Die Entscheidung des Präsidenten ist ein großer strategischer Fehler."

Moniz glaubt, dass viele Entscheidungen von Trump falsch sind

Moniz selbst war an den Verhandlungen zum Atomdeal mit dem Iran beteiligt, der im Juli 2015 unterschrieben wurde. Der damalige Präsident Obama befürwortete den Vertrag. Aus Moniz Sicht hat Obama dazu beigetragen, die vier Grundlagen der modernen Gesellschaft weiterzuentwickeln: Bündnisse wie die NATO, Netzwerke von finanziellen Institutionen, internationale Werte und ein internationales Handelssystem.

Dem aktuellen Amtsinhaber Trump stellt Moniz dagegen ein schlechtes Zeugnis aus: "Ich glaube, die Entscheidungen von Präsident Trump haben leider alle vier Grundlagen der modernen Gesellschaft geschwächt. Wenn es um Allianzen geht, hat er zum Beispiel bestimmte Aussagen über die NATO getroffen. Beim Handeln fokussiert er sich auf gegenseitige Handelsungleichgewichte und fördert somit lieber den Handel als bestimmte Werte. Ich denke, dass das unseren Interessen auf lange Sicht nicht dienlich ist. "

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