Kanzler Kurz will mit dieser Gesundheitsreform eine Milliarde Euro einsparen. Dabei ist Österreichs Verwaltung eigentlich effizient, zumindest im Vergleich zu Deutschland.
Es sei eines der größten Reformprojekte der Geschichte Österreichs - Die Bundesregierung spart nicht mit Superlativen. Das Ziel ist hoch gesteckt: Mit Reformen im Gesundheitssystem soll in den nächsten fünf Jahren eine Milliarde Euro eingespart werden. Und zwar durch das Zusammenlegen der Krankenkassen.
Auch 2-Klassen-System werde abgeschafft
Derzeit gibt es in Österreich 21 Sozialversicherungsträger, die werden nun zu fünf Anstalten fusioniert. So soll eine Krankenkasse beispielsweise für alle neun Bundesländer zuständig sein.
Die Regierung verspricht sich gleiche Leistungen für gleiche Beiträge. Auch das Zwei-Klassen-System soll abgeschafft werden.
Kritiker befürchten politische Umfärbung
Kritiker bezweifeln jedoch, dass eine ganze Milliarde eingespart wird, denn alleine das Zusammenlegen verursache neue Kosten. Außerdem wird eine Umfärbung der Aufsichtsgrämien befürchtet. Die Gewerkschaften mobilisieren gegen das Vorhaben.
Der Europa-Vergleich
Tatsächlich schneidet das österreichische Gesundheitswesen im Europa-Vergleich gut ab. Viele Länder haben weit höhere Verwaltungskosten, wie etwa Deutschland: 4,8% der gesamten Gesundheitsausgaben fließen dort in die Verwaltung. Österreich ist da viel effizienter mit nur 2,8%.
Nachdem der österreichische Ministerat die Reform beschlossen hat, ist nun das Parlament an der Reihe. Anfang des nächsten Jahres soll das neue Gesetz dann in Kraft treten.