euronews vor Ort: Grenzkontrollen in Österreich - das sagen Reisende

Temporäre Kontrollstation an der österreichischen Grenze (Brenner)
Temporäre Kontrollstation an der österreichischen Grenze (Brenner)
Von Hans von der Brelie und Leo Eder
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euronews fragt am Brenner zwischen Italien und Österreich nach, was europäische Reisende von den Kontrollen an den Grenzübergängen halten. Und was würde eine dauerhafte Schließung der Grenzen für Europa bedeuten?

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Österreich führt seit der Nacht zu Montag Einreisekontrollen an seinen Grenzen durch.

Betroffen sind die Übergänge von Deutschland zum österreichischen Bundesland Tirol sowie der Brenner, der Italien und Österreich verbindet und eine von Europas wichtigsten Transportrouten darstellt. Bis Freitag soll die befristete Aktion andauern. Die Maßnahme soll das Treffen der EU-Innenminister am Donnerstag und Freitag in Innsbruck absichern, indem einreisende Fahrzeuge auf potentielle Störer und Gefährder kontrolliert werden. Die Minister beraten bei ihrer Zusammenkunft unter anderem über die Asyl- und Migrationspolitik sowie den Schutz der EU-Außengrenzen.

euronews fragte europäische Reisende am Brenner: Grenzkontrollen innerhalb Europas - gute oder schlechte Idee?

"Ich denke, die Grenzen müssen frei sein. Es ist Europa, oder nicht?", sagte ein Mann. "Ich bin eigentlich nicht dafür. Man sollte das anders lösen. Das behindert den Verkehr, es behindert alles", ärgerte sich eine Reisende.

Eine Frau sah das anders: "Ich finde, das ist eine gute Idee. Sollte man durchaus beibehalten. Soviel was an den Grenzen geschmuggelt wird. Finde ich okay, wenn sowas wieder gemacht wird." Eine weitere schloss sich ihr an: "Ich finde auch, dass es eine gute Idee ist, dass man die Grenze wieder einführt. Ich sage es wegen der Migranten, die da kommen."

Entgegen den Erwartungen kam es seit Beginn der verschärften Grenzkontrollen zu keinen größeren Staus am Brenner. Dauerhafte Kontrollen dürften wegen des langsameren Verkehrs und der längeren Wartezeiten jedoch zu einem erheblichen wirtschaftlichen Schaden führen.

euronews-Reporter Hans von der Brelie fasst die möglichen Folgen zusammen:
"Die Grenzkontrollen hier am Brenner sind so eine Art technischer Testlauf. Diese Woche geht es nur um die Sicherung des EU-Ministertreffens. Doch sollte Österreich eines Tages beschließen, tatsächlich seine Südgrenzen für Migranten zu schließen, liefen die Kontrollen genau so ab. Dominoartige Grenzschließungen quer durch Europa bedeuten das Ende von Schengen und damit den Anfang vom Ende des europäischen Integrationsprozesses."

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