Klimawandel: Welt braucht beispiellose Antwort um den Temperaturanstieg zu stoppen

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Von Emma Beswick
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Die Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 1,5ºC erfordert "schnelle, weitreichende und beispiellose Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft", heißt es in einem alarmierenden Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC).

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Die Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 1,5ºC erfordert "schnelle, weitreichende und beispiellose Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft", heißt es in einem neuen, alarmierenden Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC).

Die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Organisation erklärte, dass die Welt von ihrem erklärten Ziel, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5ºC zu begrenzen, sehr weit entfernt sei. Derzeit steuere man auf einen Anstieg von 2ºC oder mehr zu.

Als Teil der Pariser Vereinbarung von 2015 hatten deren Schöpfer erklärt, weltweit ihre Antwort auf die Bedrohungen durch den Klimawandel zu verstärken, indem sie "den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2ºC über dem vorindustriellen Niveau halten und die Bemühungen fortsetzen, den Temperaturanstieg auf 1,5ºC über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen".

Die jüngste Einschätzung wurde nach drei Jahren Forschung und einer Woche zäher Verhandlungen zwischen Wissenschaftlern und Regierungsvertretern bei einem Treffen in Südkorea veröffentlicht.

Dabei wurde auch hervorgehoben, dass die Erde bereits die Folgen der globalen Erwärmung von 1ºC in Form von extremerem Wetter, steigendem Meeresspiegel und zunehmender Eisschmelze in der Arktis zu spüren bekommen hat.

Welche Bereiche werden am stärksten von einer Erwärmung mit 2ºC  betroffen sein?

Eine globale Erwärmung von 2°C anstelle von 1,5°C könnte dem Bericht zufolge zu einer Häufung extrem heißer Tage in allen Landregionen führen.

Dies würde auch zu einer Zunahme der Starkregenfälle in einigen Regionen führen, insbesondere in Breitengraden der nördlichen Hemisphäre - möglicherweise in Teilen Alaskas, Kanadas, Europas, Russlands und Asiens. Sie würde auch das Risiko von Überschwemmungen erhöhen.

Darüber hinaus wird erwartet, dass bespielsweise die Regionen am Mittelmeer bei einer globalen Erwärmung von 2°C trockener werden als bei einem Temperaturanstieg von 1,5°C. Das schnelle Abschmelzen von Gletschern und Eiskappen kann demnach den Meeresspiegel weiter ansteigen lassen als bisher angenommen. 

Was kann unternommen werden?

Der Bericht enthielt zweifelsohne keine Beschönigungen, dennoch betont er, dass es zum Handeln nicht zu spät sei. "Die Begrenzung der Erwärmung auf 1,5ºC ist nach den Gesetzen der Chemie und Physik möglich, würde aber beispiellose Anpassungen erfordern", sagte Jim Skea, Co-Vorsitzender einer der Arbeitsgruppen des IPCC.

"Die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C gegenüber 2°C würde Herausforderungen für die Auswirkungen auf Ökosysteme, menschliche Gesundheit und Wohlbefinden verringern und es einfacher machen, die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung zu erreichen", sagte Priyardarshi Shukla, Co-Vorsitzender einer anderen IPCC-Arbeitsgruppe.

Um die globale Erwärmung jedoch unter diesem Niveau zu halten, sei es erforderlich, dass zwischen 2016 und 2035 jährlich rund 20,8 Billionen Euro in das Energiesystem zu investieren, so der Bericht.

Der WWF forderte die EU auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die globale Erwärmung auf 1,5ºC zu begrenzen, so heißt es in einer Pressemitteilung: "Der von 195 Regierungen anerkannte Bericht unterstreicht das kleine Zeitfenster, in dem wir sofortige, tiefgreifende und transformative Veränderungen vornehmen müssen, ohne die die Welt, die wir kennen, unwiderruflich verändert wird."

Der Bericht des IPCC wird ein wichtiger Wegeweiser auf der Kattowitzer Klimakonferenz in Polen sein, die im Dezember stattfindet. Dort wollen die Regierungen das Pariser Abkommen zur Bekämpfung des Klimawandels überprüfen und anpassen.

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