Tuam in Galway, Irland. Hier liegen die sterblichen Überreste von 800 Kindern verscharrt, in nicht markierten Gräbern. Sie starben in einem katholischen Heim für gefallene, also unverheiratete schwangere Mädchen.
Tuam in Galway, Irland. Hier liegen die sterblichen Überreste von Kindern verscharrt, in nicht markierten Gräbern. Sie starben in einem katholischen Heim für gefallene, also unverheiratete schwangere Mädchen. Tuam ist einer der großen Skandale der katholischen Kirche: 2012 kam heraus, dass fast 800 Kinder an Masern, Lungenentzündung und Tuberkulose starben - oder einfach verhungerten.
Die Gebeine der Kinder sollen jetzt exhumiert, möglichst identifiziert und dann würdevoll bestattet werden.
Die irische Kinderministerin Katherine Zappone:
"Ich möchte keinen Zweifel daran lassen, dass alle Anstrengungen unternommen werden, um alle sterblichen Überreste in der Anlage zu finden und zu bergen. Das ist unser oberstes Ziel, dieses Vorgehen ist richtig und berechtigt."
Zwischen 1925 und 1961 bestraften die Schwestern von Bon Secours im Heim von Tuam ihre Schützlinge für die Sünde der unehelichen Geburt, quälten und demütigten sie systematisch. Viele waren Neugeborene, das älteste Kind war neun Jahre alt, die Leichname waren in einem Massengrab verscharrt worden, manche hatte man einfach in einem Abwassertank entsorgt.
Bei seinem jüngsten Besuch in Irland entschuldigte sich Papst Franziskus im Namen der Kirche für die Serienvergewaltigungen durch pädophile Pfarrer - über Tuam verlor er kein Wort.