Da grinst El Chapo: Einer von 12 Geschworenen will ein Autogramm

Da grinst El Chapo: Einer von 12 Geschworenen will ein Autogramm
Copyright 
Von Euronews mit AFP, dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

In New York wird weiter die Jury für den Prozess des mexikanischen Drogenbosses zusammengestellt. Und es gibt einige Probleme.

WERBUNG

Es gibt Probleme bei der Auswahl der Geschworenen im Prozess gegen den ehemaligen Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán (61).

Ein möglicher Jury-Kandidat hat den ehemaligen mexikanischen Drogenboss um ein Autogramm gebeten. Als der Richter den Mann, der seit mehr als 20 Jahren in New York lebt, fragte, warum er das Autogramm gewollt habe, sagte er laut AFP: "Weil ich ein bisschen Fan bin." Dabei saß "El Chapo" auf der Anklagebank - und grinste.

Der Anwalt des Drogenbosses sagte später, er habe auch Autogramme von Charles Manson und zwei Hamas-Verantwortlichen, ohne dass er deren "Fan" sei. Aber der Mann mit dem Autogramm wurde von der Liste möglicher Geschworener gestrichen.

Eigentlich hätten die 12 Jury-Mitglieder schon gefunden sein, aber Staatsanwaltschaft und Verteidigung entließen die potenziellen Geschworenen am Dienstagabend (Ortszeit), ohne sich auf eine endgültige Jury festgelegt zu haben.

Neben den zwölf Geschworenen soll es noch sechs Ersatzjuroren geben. Insgesamt hatten Staatsanwaltschaft und Verteidigung am Montag und Dienstag 74 mögliche Kandidaten befragt.

Spätestens bis zu den für kommenden Dienstag (13. 11.) geplanten Eröffnungsplädoyers muss die Jury stehen, die dann aus Sicherheitsgründen anonym über Guzmáns Schicksal entscheiden soll. "El Chapo" war am Dienstag in dunkelblauem Anzug, hellblauem Hemd und Krawatte im Gericht erschienen.

Die US-Justiz wirft dem 61-jährigen unter anderem Drogenhandel, Geldwäsche und das Führen einer kriminellen Organisation - des mexikanischen Drogenkartells Sinaloa - vor. Er soll tonnenweise Kokain und Heroin in die USA geschmuggelt und damit Milliarden verdient haben. Zudem soll «El Chapo» für bis zu 3000 Morde verantwortlich sein.

Guzmán, der einst als mächtigster Drogenhändler der Welt galt, droht lebenslange Haft. Seit seiner Auslieferung im Januar 2017 an die USA wartet er unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen auf seinen Prozess in New York.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Schuldspruch für "El Chapo": US-Gericht verkündet Urteil für Joaquin Guzman

New York: "El Chapo" plädiert nach Auslieferung auf "nicht schuldig"

Pro-Palästina-Proteste an US-Hochschulen weiten sich aus