Wie Exil-Briten an der Algarve am "Brexit" leiden

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Von su
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Für 49.000 britische Staatsbürger in Portugal wirft der anstehende "Brexit" existenzielle Fragen auf

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Draußen 20 Grad, in „Pickwick’s Tavern“ in Albufeira gibt es „good food“ und in Lissabon einen „Britischen Markt“ im British Council – 38.000 Briten zelebrieren seit Jahren ihren „Way of Life“ im südöstlichen Zipfel Europas, in Portugal. Wenn man die Teilzeit-Bewohner dazuzählt, sind es sogar 49.000. Und dann kam der “Brexit“. Und vor Leuten wie Rory Stewart an der Algarve türmten sich plötzlich eine Menge Fragen auf.

Rory Stewart

Rory Stewart, britischer Migrant in Portugal:

"Wenn wir nicht mehr EU-Bürger sind, sondern Drittstaatsangehörige, wie verändert sich dadurch unser Status, wie ändern sich unsere Rechte auf Wohnsitz, wie ändern sich die Rechte auf Renten, medizinische Versorgung usw.?"

Schon jetzt hat der „Brexit“ mächtig in Rorys Leben eingegriffen, er mischt im Internet auf Seiten wie „Brexpats – Hear our Voice“ mit oder in der Facebook-Gruppe "Brits in Portugal".

 

Rory Stewart:

"Wir hatten das Gefühl, dass wir uns schützen mussten, und weil das britische Pfund um mehr als 20% gefallen ist, das beschädigt schon meine staatliche Rente. Also haben wir die restlichen Rentenfonds aus Großbritannien abgezogen und in zwei Wohnungen investiert, die sind jetzt meine Rente. Wir vermieten sie an Touristen.“

Tig James

Tig James ist Mitglied in Rorys Facebook-Gruppe. Sie ist wegen ihrer Gesundheit nach Portugal gezogen, sie leidet an einer Autoimmunkrankheit. Wenn sie durch den „Brexit“ ihre Vorteile als Unionsbürgerin verliert, hat sie keine andere Wahl, als nach Großbritannien zurückzugehen.

Tig James:

“Wenn mir hier das Geld ausgeht und ich nach Großbritannien zurück muss, ist das für meine Gesundheit katastrophal. Menschen mit meiner Krankheit geht es entweder sehr gut bei Hitze oder bei Kälte. Ich bin der Hitze-Typ“.

Portugal

Die britische Botschaft sei in Sachen Brexit bisher keine große Hilfe gewesen, sagen die beiden.

Tig James:

„Das ist schockierend, ihr fehlendes Verständnis und die fehlende Information.“

Rory Stewart:

"Wir haben eine Liste mit 135 Fragen an die Botschaft, größtenteils unbeantwortet."

Filipa Soares, Euronews:

Die britische Gemeinschaft an der Algarve lebt seit dem EU-Referendum in Unsicherheit. Am 18. Dezember wird der britische Botschafter sie persönlich treffen. Und Antworten auf ihre echten Probleme mit dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union liefern – hoffen sie.

su

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