Kattowitz: UN-Klimakonferenz billigt Regelwerk zum Klimaschutz

Kattowitz: UN-Klimakonferenz billigt Regelwerk zum Klimaschutz
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Der UN-Klimagipfel im polnischen Katowice war in die Verlängerung gegangen. Weil die Delegierten der fast 200 Staaten sich nicht wie vorgesehen am Freitagabend einig wurden, wurde am Samstag weiter verhandelt.

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Drei Jahre nach der historischen Einigung auf das Pariser Klimaabkommen hat die UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz gemeinsame Regeln für die praktische Umsetzung beschlossen.

Der Chef der UN-Klimakonferenz in Polen, Michal Kurtyka, besiegelte den Kompromiss des Plenums am Samstagabend mit einem Hammerschlag. Kurtyka sagte, bei den Klimaverhandlungen gehe es nicht um nationale Interessen, sondern einen Sinn für Menschlichkeit und die Verantwortung für kommende Generationen. Die Beschlüsse seien "1000 kleine Schritte nach vorne. Sie können stolz sein".

UN-Gipfel mit Verlängerung

Der UN-Klimagipfel war zuvor in die Verlängerung gegangen. Weil die Delegierten der fast 200 Staaten sich nicht wie vorgesehen am Freitagabend einig wurden, wurde am Samstag weiter verhandelt. Grundlage der zweiwöchigen Konferenz war das Pariser Klimaabkommens von 2015. Die Staaten hatten damals erklärt, den Anstieg der Erderwärmung bei möglichst 1,5 Grad Celsius halten zu wollen.

Gestritten wurde laut Teilnehmern unter anderem darum, wie Staaten den Ausstoß ihrer Emissionen zählen. Es sollte vermieden werden, dass sie ihre Klimabilanz besser darstellen können, als sie eigentlich ist. Vor allem Brasilien stellte sich gegen klare Regeln dazu, hieß es.

Ein weiterer Konflikt war, dass die ärmeren und vom Klimawandel besonders betroffenen Länder verlässliche und längerfristige Finanzzusagen von reicheren Staaten wollten.

Die nächste Weltklimakonferenz findet Ende 2019 oder im Januar 2020 in Chile statt.

Deutsche Reaktion

Nach dem Beschluss der Klimakonferenz hat sich die deutsche Umweltministerin Svenja Schulze erleichtert geäußert. Das Pariser Abkommen von 2015 sei nun in ein Regelbuch umgesetzt, sagte die SPD-Politikerin. Es gebe nun gemeinsame Regeln für alle, wie sich die Staaten künftig beim Klimaschutz vergleichen und messen. Der Welt stehe eine große Veränderung bevor, der CO2-Ausstoß müsse weltweit sinken, sagte Schulze.

Führenden Umweltschutzorganisationen ging der Kompromiss von Kattowitz nicht weit genug:

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