US-Truppenrückzug aus Syrien heftig umstritten

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Von su mit dpa
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US-Präsident Donald Trump hat beschlossen, die US-Soldaten aus Syrien zurückzuziehen, weil die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) besiegt sei. US-Senatoren konnten es nicht glauben und reagierten geschockt

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Offenbar im persönlichen Alleingang hat US-Präsident Donald Trump beschlossen, die US-Soldaten aus Syrien zurückzuziehen, weil die Terrororganisation „Islamischer Staat“ ("IS") besiegt sei. Nun beginne die nächste Phase dieses Einsatzes, so das Weiße Haus über die in den eigenen Reihen massiv kritisierte Entscheidung.

Trump selbst schrieb auf Twitter: «Wir haben den IS in Syrien geschlagen, das war der einzige Grund, während der Trump-Präsidentschaft, dort zu sein.»

Die Entscheidung stellt die amerikanische Politik im Nahen Osten auf den Kopf.

"Wir haben lange in Syrien gekämpft. Ich bin seit fast zwei Jahren Präsident und wir haben es wirklich forciert und gegen den "IS" gewonnen. Wir haben sie geschlagen und wir haben sie ernsthaft geschlagen. Wir haben das Land zurückerobert und jetzt ist es Zeit, dass unsere Truppen nach Hause kommen."

Einige US-Senatoren konnten es nicht glauben und reagierten geschockt.

US-SenatorTim Kaine (Demokrat) aus Virginia:

"Haben Militärs zu dieser Entscheidung geraten? Oder wurde sie gegen den Rat der Militärs getroffen? Das ist meine erste Frage."

US-Senator Marco Rubio (Republikaner) aus Florida:

"Jetzt, da die USA sich aus Syrien zurückgezogen haben oder sich zurückziehen werden, haben wir das Land im Wesentlichen Russland und dem Iran überlassen."

Experten gehen davon aus, dass sich nach wie vor Tausende IS-Kämpfer in Syrien aufhalten, unter anderem in schwer zugänglichen Wüstengebieten.

Die USA stehen an der Spitze einer internationalen Koalition, die in Syrien die IS-Terrormiliz bekämpft. Ihr wichtigster Verbündeter in dem Bürgerkriegsland ist die Kurdenmiliz YPG, die dort die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) anführt. Die USA unterstützen die SDF-Kämpfer mit Luftangriffen.

Lange Zeit galten die kurdischen Kämpfer als eine der wenigen für den Westen verlässlichen Bodenkräfte in Syrien. Noch Mitte Dezember hatten die USA eine neue Militäroffensive der Türkei gegen die Miliz im Norden Syriens kritisiert.

In Syrien selbst haben die USA etwa 2.000 Soldaten, die offiziell zur Ausbildung und Beratung der syrischen Oppositionstruppen dort sind.

Die SDF-Kräfte haben einen Großteil des früheren Herrschaftsgebietes
des IS eingenommen und gehen im Osten des Landes weiter gegen die
Dschihadisten vor. Seit Wochen wird in der Nähe der Grenze zum
Nachbarland Irak um eine der letzten IS-Bastionen im Land gekämpft.

Die Türkei sieht die Präsenz der YPG an der türkischen Grenze wegen ihrer engen Verbindungen zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung und stuft sie als Terrororganisation ein.

su

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