Führende Oppositionelle und Gewerkschaften hatten zu einem Marsch auf den Präsidentenpalast in Khartum aufgerufen. Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte sollen Dutzende Demonstranten festgenommen haben.
In Sudans Hauptstadt Khartum ist es den zwölften Tag in Folge zu Auseinandersetzungen zwischen oppositionellen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen. Diese hätten Tränengas gegen hunderte Demonstranten eingesetzt, um sie auseinanderzutreiben, berichteten Medien. Zuvor hatten mehrere bekannte Oppositionsanhänger und Gewerkschaften zu einem Marsch zum Präsidentenpalast in Khartum aufgerufen.
Auf Amateurvideos waren deutlich Schüsse zu hören. Unklar ist, ob scharf geschossen wurde. Es gab Berichte über Dutzende Festnahmen, schwer bewaffnete Einsatzkräfte seien auf Dächern und in Nebenstraßen postiert.
Die Demonstranten werfen Präsident Omar al-Baschir vor, die Sicherheitskräfte zu brutalem Vorgehen angehalten zu haben. Die Proteste richteten sich ursprünglich gegen eine Verdreifachung der Brotpreise und Benzinengpässe. Mittlerweile fordern die Oppositionellen den Rücktritt Al-Baschirs und eine Kursänderung in der Wirtschaftspolitik. Nach Regierungsangaben sind durch den Konflikt bislang 19 Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Soldaten. Amnesty International berichtete zuletzt, mindestens 37 Demonstranten seien erschossen worden.