Die UNO hat Schwierigkeiten, die erforderlichen Mittel für die humanitäre Hilfe zu beschaffen.
In Afghanistan könnte eine schwere Dürre die humanitäre Krise im Land weiter verschärfen. Fast ein Drittel der Bevölkerung ist von einer Lebensmittelknappheit betroffen.
Die UNO hat Schwierigkeiten, die notwendigen 612 Millionen Dollar für Hilfsmittel zu beschaffen, sagte der stellvertretende Sonderbeauftragte Toby Lanzer in Brüssel: "Ich bin im Moment etwas enttäuscht, weil wir uns Ende Februar nähern und bisher nur drei Prozent der Geldmittel erhalten haben. Ich befürchte, dass die 3,6 Millionen Menschen in Afghanistan, die nur einen Schritt von der Hungersnot entfernt sind, sterben könnten."
Auch politische Situation angespannt
Die USA haben vor kurzem angekündigt, einige ihrer stationierten Truppen zurückzuziehen, was ein Ende der fast 20-jährigen Intervention in Afghanistan bedeuten könnte. Dadurch bleibt die politische Situation angespannt, angesichts der laufenden Friedensverhandlungen mit den Taliban und der für Juli geplanten Präsidentschaftswahlen.
Lanzer meinte zudem: "Der größte Hunger ist der nach friedenbringenden Maßnahmen, egal ob von der internationalen Gemeinschaft oder vom Volk und den Führern Afghanistans. Den 40-jährigen Kriegszustand zu beenden, das wäre natürlich Priorität Nummer eins."
Laut den Vereinten Nationen ist Frieden auch dringend erforderlich, um humanitäre Projekte zu unterstützen, in einem Land, in dem 54 Prozent unter der Armutsgrenze leben.