Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hat offenbar seinen Rücktritt eingereicht.
Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hat seinen Rücktritt eingereicht. Sein Rücktrittsgesuch verbreitete der Chefdiplomat über das soziale Netzwerk Instagram:
_"Ich entschuldige mich für alle Unzulänglichkeiten in den vergangenen Jahren und während meiner Zeit als Außenminister. Ich danke den Iranern und Beamten".
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Die Nachrichtenagenturen IRNA und Isna berichteten von einer Bestätigung des Rücktritts durch einen Vizesprecher des Außenministeriums. Letztes Wort, sein Rücktrittsgesuch zu akzeptieren, hat Präsident Hassan Ruhani.
Sarif federführend bei der Verhandlung um Atomabkommen
Sarif hatte auf der Seite des Iran die Verhandlungen über das Atomabkommen zwischen UN-Vetomächten und Deutschland geführt. In der Vereinbarung von 2015 wurde festgelegt, dass der Iran keine Atomwaffen entwickelt, im Gegenzug sollten die Sanktionen gegen das Land aufgehoben werden. Doch US-Präsident Donald Trump hatte den Deal mit dem Iran als "den schlechtesten Deal" aller Zeiten bezeichnet - die USA hatten sich daraufhin aus dem Abkommen zurückgezogen.
Sarif: Mann von Welt
Sarif ist ein Mann von Welt. Der 59-Jährige studierte in San Francisco, promovierte in an der Universität Denver und war von 2002 bis 2007 iranischer Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York. Als Diplomat und stellvertretender Außenminister diente er mehreren Präsidenten, seit 2013 ist er Außenminister des Iran.