Im Zusammenhang mit dem Attentat von Christchurch ist in Österreich die Wohnung des Sprechers der rechten "Identitären Bewegung" durchsucht worden.
Beamte des österreichischen Verfassungsschutzes (BVT) haben die Wohnung von Martin Sellner durchsucht, dem Sprecher der rechten "Identitären Bewegung". Die Hausdurchsuchung erfolgte im Zusammenhang mit dem Attentat von Christchurch in Neuseeland, erklärte das Innenministerium in Wien. Denn: Der mutmaßliche Christchurch-Attentäter soll im vergangenen Jahr über 1.500 Euro an die Identitären überwiesen haben. Es bestehe ein Anfangsverdacht wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung.
Mutmaßlicher Attentäter spendete an Österreichs Identitären
Sellner - bekannt durch seine Anti-Einwanderungs-Aktionen im Mittelmeer - erklärte, er habe mit dem Tatverdächtigen und dem Blutbad in Neuseeland nichts zu tun, berichtete der ORF. Er räumte ein, eine „unverhältnismäßig hohe Spende“ von einer E-Mail-Adresse erhalten zu haben, die den Nachnamen Tarrant enthielt. Für die Spende habe er sich per E-Mail auch bedankt: „Ein Dankes-E-Mail bekommt jeder, der mich unterstützt.“ Nun werde er das überwiesene Geld aber einer wohltätigen Einrichtung spenden. Die "Identitären" wenden sich unter anderem gegen unkontrollierte Massenzuwanderung.
50 Tote nach Attentat in Neuseeland
Bei dem Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch am 15. März waren 50 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Der Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft, ihm droht wegen vielfachen Mordes lebenslange Haft.
Tatverdächtige nach Österreich gereist
Nach Angaben des Innenministeriums soll der 28-jährige Australier letztes Jahr durch Österreich gereist sein, möglicherweise auf den Spuren berühmter Schlachten. Auf einer seiner Waffen war der Name eines Kommandanten zu lesen, der die Stadt Wien während der zweiten Türkenbelagerung erfolgreich verteidigt hatte.