737 Max: Boeing räumt weiteren Software-Fehler ein

US-Flugzeugbauer Boeing hat eingeräumt, dass es ein weiteres Software-Problem bei der Boeing 737-Max gibt.
Boeing überarbeitet derzeit die umstrittene Steuerungssoftware MCAS, die für den Absturz von zwei Flugzeugen dieser Baureihe verantwortlich gemacht wird. Das neue Problem stehe aber nicht damit in Zusammenhang und sei eine relativ "geringfügige Angelegenheit", die man bei der Überarbeitung der Software mit erledigen werde.
In einem Bericht der "Washington Post" hieß es, dass die US-Luftfahrtbehörde FAA das Problem als"entscheidend für die Flugsicherheit" einstufe und dass Flugzeuge vom Typ Boeing 737-Max bis zur Behebung keine Start- und Landeerlaubnis erhalten werden.
Boeing-Geschäftsführer Dennis Muilenburg erklärte: "Es ist offensichtlich, dass bei beiden Unglücksflügen das Steuerungsprogramm MCAS aktiviert wurde, weil es falsche Informationen der Flugsensoren erhalten hatte. Wie uns Piloten mitgeteilt haben, kann die fälschliche Aktivierung des Programms zu einer ohnehin schon hohen Arbeitsbelastung beitragen. Es liegt in unserer Verantwortung, dieses Risiko zu eliminieren, wir können das Problem beheben."
Das umstrittene Steuerungssystem soll bei einem zu steilen Aufstieg einer Maschine automatisch den Flugwinkel korrigieren. Die Ermittlungen nach den Abstürzen hatten ergeben, dass das System offenbar durch falsche Sensordaten aktiviert wurde. Zukünftig soll es den Piloten immer möglich sein, zur manuellen Kontrolle zu wechseln.
Bei zwei Abstürzen von Maschinen aus der Boeing 737-Max Serie starben insgesamt 346 Menschen.