Regling: "Griechenland aus dem Gröbsten heraus"

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Von Euronews mit dpa
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Der Chef der Euro-Rettungsfonds ESM äußerte sich am Rande der Tagung von IWF und Weltbank in Washington zu Griechenland

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Die Eurozone ist für Turbulenzen deutlich besser gerüstet als vor der Krise vor mehr als zehn Jahren und Griechenland hat es fast geschafft. Das sagte der Chef des Euro-Rettungsfonds ESM, Klaus Regling, bei der Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in der US-Hauptstadt Washington.

Außerdem meinte Regling: "Man kann sagen, Griechland ist aus dem Gröbsten raus. Das heißt nicht, dass alles perfekt ist. Es stehen weitere Reformen an. Aber Griechenland hat einen weiten Weg zurückgelegt."

Und dürfen die Griechen ihre Schulden früher zurückzahlen, so wie sie es wünschen? Regling erklärte gegenüber CNBC in Washington: "Wenn sie den Internationalen Währungsfonds früher zurückzahlen wollen, müssen die Gläubigerländer sich das näher anschauen, aber es ist auf alle Fälle ein positives Signal."

Der griechische Finanzminister Euclid Tsakalotos hatte gesagt, Griechenland könne und wolle früher zahlen und so die Kosten für die Schuldentilgung reduzieren.

Stärkere Währungsunion

Die Frage, ob die Eurozone die nächste Krise überstehen könne, lasse ihn nicht mehr nachts wach liegen, sagte Regling. Vor zehn Jahren, als die Stabilitäts-Instrumente geschaffen werden mussten, sei dies der Fall gewesen. Die Euro-Länder hätten inzwischen vereinbart, die Währungsunion weiter zu vertiefen.

"Die Währungsunion ist stärker als vor zehn Jahren", sagte Regling. Dies sei auf eine ganze Reihe von Maßnahmen und Reformen zurückzuführen, die im Zusammenspiel sehr erfolgreich gewesen seien.

Dazu habe die unkonventionelle Geldpolitik der Europäischen Zentralbank beigetragen, vor allem aber die Etablierung der Stabilitätsinstrumente. "Ohne die Schaffung des Rettungsfonds wärenfrühere Programm-Länder wie Griechenland, Irland und Portugal wahrscheinlich gezwungen gewesen, die Währungsunion zu verlassen", betonte er: "Europa würde heute anders aussehen."

Seit 2011 habe der Europäische Stabilitäts-Mechanismus (ESM) 295 Milliarden Euro an Finanzspritzen an Griechenland, Irland, Portugal, Zypern und Spanien ausgereicht. Irland, Zypern, Spanien und Portugal verzeichneten inzwischen großes Wachstum und schnell sinkende Arbeitslosenzahlen. In Griechenland gehe es ebenfalls in die richtige Richtung. Die Euro Länder hätten inzwischen vereinbart, die Währungsunion weiter zu vertiefen.

Die Tagung in Washington geht an diesem Sonntag zu Ende.

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