Unsere Korrespondentin Anelise Borges hat den Stadtteil besucht, in dem am 17. April sieben Menschen getötet wurden.
Euronews-Korrespondentin Anelise Borges ist in Libyen. Sie berichtet: "Die Schlacht um Tripolis geht weiter - wenige Kilometer von hier entfernt greifen Kämpfer von General Khalifa Haftar Wohngebiete der lybischen Hauptstadt an. Hier sind wir in einer Gegend, in der am 17. April sieben Menschen getötet wurden. Die Bewohner sagen, hier gebe es keine militärischen Einrichtungen - nur eine Schule sei ganz in der Nähe. Sie sprechen von einer schmählichen Behandlung der Zivilisten in diesem Konflikt."
Reyad El Hami kann die Bilder nicht vergessen, er hat am 17. April seine tote Mutter gefunden.
Der junge Mann erinnert sich: "Alles war voller Blut. Sie ist in meinen Armen gestorben. Jetzt fühlt sich alles seltsam an. Ich war so geschockt - konnte nicht mehr atmen."
Es gab zwei Raketeneinschläge in dieser Nacht. Reyad El Hami zeigt uns die Stellen, an denen Menschen getötet wurden.
Er fragt: "Sehen Sie hier irgendwelche Militäreinrichtungen? Hier gibt es nur alte Frauen und Männer und lebhafte kleine Kinder. Wir wollen, dass internationale Gerichte eingreifen und uns bei den Ermittlungen helfen.
Anelise Borges erklärt: "Bisher ist nicht klar, wer für den Angriff verantworltlich ist. Inzwischen dauern die Kämpfe seit sechs Wochen - insgesamt wurden mehr als 400 Menschen getötet. 60.000 Bewohner der libyischen Hauptstadt wurden in die Flucht getrieben."