Gegen Antisemitismus und Al-Kuds-Marsch: Etwa 1.200 in Berlin

In Berlin haben an diesem Samstag laut Polizei etwa 1.200 Menschen an der sogenannten Al-Kuds-Kundgebung teilgenommen. Etwa ebensoviele Teilnehmer waren zu zwei Gegendemos gekommen.
Al-Kuds (auch: al-Quds) ist der arabische Name für die Stadt Jerusalem. Am sogenannten Al-Kuds-Tag wird besonders im Iran gegen die israelische Besatzung der Palästinensergebiete und Übernahme von Ost-Jerusalem durch Israel im Sechstagekrieges 1967 prostestiert.
Viele sehen im Al-Kuds-Marsch auch in Berlin den Ausdruck einer antisemitischen Haltung. Dagegen verwehrten sich in diesem Jahr Teilnehmer der Anti-Israel-Demo.
"Judenhass ist eine Schande - hat keinen Platz hierzulande", war eine Parole. "Wenn wir Antisemiten wären, würden wir das nicht rufen", sagte ein Redner.
Viele Initiativen sprachen sich dagegen aus, dass der Al-Kuds-Marsch in Berlin überhaupt stattfinden durfte. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) sagte am Samstagmorgen im RBB, ein Verbot des Marschs sei juristisch nicht möglich gewesen.
Geisel trat auch bei der Gegendemonstration auf - wie angekündigt mit Kippa als Zeichen der Solidarität. "Wir stehen fest an der Seite der Juden, die hier leben und an der Seite Israels", sagte er vor Demonstranten mit Israel-Fahnen. Auch in Berlin habe es in den letzten Monaten antisemitische Angriffe und Hetze gegeben. "Dieser Geist hat in Berlin nichts zu suchen."
Im deutschsprachigen Twitter ist #NoAlQuds Trending Topic.