SPD: Wer folgt auf Andrea Nahles?

Wie geht es weiter mit der SPD nach dem Rücktritt von Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles?
Die heftige Kritik an ihr aus den eigenen Reihen hatte schließlich dazu geführt, dass Nahles ihren Rücktritt bekannt gab. Sie habe kein Vertrauen mehr in ihre Arbeit gespürt, sagte sie.
Sie erklärte: "Ich hoffe sehr, dass es Euch gelingt, Vertrauen und gegenseitigen Respekt wieder zu stärken und so Personen zu finden, die ihr aus ganzer Kraft unterstützen könnt. Unser Land braucht eine starke SPD!"
Nahles' Rücktritt hat das politische Berlin und vor allem den Regierungspartner CDU/CSU erschüttert. Viele Sozialdemokraten verweisen als Hauptgrund für den Niedergang der Partei auf die Rolle der SPD als Juniorpartnerin der Union.
CDU will große Koalition fortführen
Die CDU warnte indes, der Rücktritt von Andrea Nahles als Parteichefin und Fraktionsvorsitzende dürfe die Große Koalition nicht gefährden:
Annegret Kramp-Karrenbauer sagte: "Dies ist nicht die Stunde von parteitaktischen Überlegungen, wir stehen weiter zur großen Koalition."
Auch Kanzlerin Angela Merkel machte deutlich, dass man an der großen Koalition festhalten wolle: "Ungeachtet dessen will ich allerdings für die Regierung sagen: Wir werden die Regierungsarbeit fortsetzen, mit allem Ernsthaftigkeit und vor allen Dingen auch mit großem Verantwortungsbewusstsein."
Finanzminister Olaf Scholz - der eine weitere GroKo ausgeschlossen hatte - sagte am Sonntagabend, er stehe als SPD-Chef nicht zur Verfügung.
Die Partei muss sich nun entscheiden, wer das Ruder übernehmen soll, im Gespräch ist eine Urwahl über den Parteivorsitz.